Lebensmittel verwerten

Reste verwerten – Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

Lesezeit: 5 Minuten


Gut für die Umwelt: Resteverwertung

Eine halbe Paprika, Nudeln vom Vortag und ein Käse, der langsam hart wird – der Kühlschrank quillt beinahe über und wir stellen uns die Frage: Wer soll das alles essen? Damit die Lebensmittel nicht der Reihe nach in die Tonne wandern, müssen wir kreativ werden, um die Essensreste zu verwerten. Das ist wichtiger denn je, denn die Lebensmittelverschwendung schadet unserer Umwelt.

Wir Deutschen werfen jährlich im Schnitt 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Das entspricht rund 82 kg pro Person – kaum vorstellbar, oder? Am meisten landen übrigens Obst und Gemüse im Müll, gefolgt von Milchprodukten und Backwaren. Dabei sind viele der Lebensmittel-Reste noch genießbar!

Wir geben Dir heute sinnvolle Tipps gegen Lebensmittelverschwendung. Davon profitiert auch Dein Geldbeutel, denn alles, was Du erneut verwertest, musst du nicht noch einmal kaufen.

1. Plane Deine Woche

Eine gute Planung hilft beim gezielten Einkaufen und verringert Essensreste. Ein Speiseplan mit Rezepten für die kommende Woche hilft dabei, nur die Zutaten zu kaufen, die Du wirklich für die Gerichte brauchst. Überlege, wie viel Du von welchem Produkt benötigst und wie lange das Eingekaufte haltbar ist.

Ideal ist es, wenn sich Zutaten zwischen den einzelnen Gerichten auf Deinem Speiseplan überschneiden, denn so lassen sich auch größere Mengen an Lebensmitteln prima verwerten: Kaufe zum Beispiel frische Champignons und kreiere daraus eine leckere Pilzpfanne, eine cremige Pastasauce und gefüllte Champignons aus dem Backofen – Abwechslung garantiert!

2. Kreatives Reste-Verwerten

Freunde der spontanen Küche können ihrer Kreativität beim Resteverwerten freien Lauf lassen. Zusammen mit Freunden oder der Familie kann das Kochen zu einem richtigen Event werden.

Für jedes Lebensmittel und jede Gelegenheit gibt es passende Rezepte: Gemüsereste landen in einer bunten Gemüse-Pfanne, aus Brot, Tomaten und Rucola wird ein leckerer Brot-Salat und Obst-Reste lassen sich prima zu einem Smoothie oder Obst-Salat verarbeiten. Aus harten Brötchen kannst Du Paniermehl zubereiten. Fleisch- und Fisch-Reste bekommen in Nudel-, Gemüse- oder Reis-Pfannen, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern, eine zweite Chance.

Wenn Du Inspiration beim Kochen brauchst, schau doch mal auf www.restegourmet.de vorbei: Dort gibst Du an, welche Zutaten Dein Kühlschrank hergibt und bekommst dazu tolle Rezept-Ideen vorgeschlagen!

3. Friere Essensreste ein

Du hast zu viel Bolognese gekocht oder schaffst es einfach nicht, das ganze Brot zu verzehren? Kein Problem, denn hier hilft portionsweises Einfrieren! Besonders gut funktioniert das zum Beispiel bei Suppen, Saucen oder Eintöpfen. Aber auch Brot und Brötchen, bestimmte Obst- und Gemüsesorten (z.B. Beeren, Möhren, Paprika, Pilze) und sogar rohes Fleisch und Fisch lassen sich bei Temperaturen von bis zu minus 17 Grad bis zu ein Jahr lang haltbar machen. Perfekt für Tage, an denen Du einfach keine Zeit und Lust hast, frisch und lecker zu kochen!

Achtung, diese Lebensmittel eignen sich nicht zum Einfrieren: Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt solltest Du eher nicht einfrieren. Auch Schnittkäse behält nicht seine gewohnte Konsistenz und wird bröckelig. Friere den Käse lieber im ganzen Stück ein.

4. Überprüfe die Haltbarkeit

Das aufgedruckte Datum auf Lebensmitteln wird häufig falsch verstanden. Denn in der Regel handelt es sich dabei um ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Viele Produkte sind auch nach Ablauf der Frist noch genießbar. Bevor Nahrungsmittel künftig in den Mülleimer wandern, solltest Du überprüfen, ob Du sie noch verwenden kannst. Dafür gibt es mehrere Indikatoren: Solange Farbe, Konsistenz, Geruch und schließlich der Geschmack unverändert sind, kannst Du das Produkt in der Regel noch problemlos verwerten.

Vorsicht ist bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie rohem Fisch, Geflügel oder Hackfleisch geboten: Nachdem das Verbrauchsdatum überschritten ist, solltest Du die Produkte nicht mehr verzehren.

5. Bestelle in Maßen

Eine WWF-Studie ergab, dass pro Sekunde 313 kg genießbare Nahrungsmittel im Müll landen. Das liegt auch daran, dass wir unseren Hunger häufig überschätzen – auch beim Restaurantbesuch. Buffets führen meist dazu, dass viele Lebensmittel in der Tonne landen, besser ist es, à la carte zu bestellen. Frage bei kleinem Hunger nach kleineren Portionsgrößen. Und wenn doch mal etwas überbleibt, lasse Dir die Reste einpacken. So kannst Du Dich auch noch am nächsten Tag auf eine leckere Mahlzeit freuen.

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6. Beachte Packungsgrößen

Beim Einkaufen lassen wir uns häufig von vermeintlichen Angeboten locken. Doch Familien-Packungen und Rabatt-Aktionen nach dem 3-für-2-Prinzip schaden der Umwelt, wenn wir später die Hälfte des Inhalts entsorgen. Greife deshalb lieber zu kleineren Packungen, die Deinen Bedarf auch wirklich abdecken.

7. Nutze Küchenabfälle für Haushalt, Garten und Kosmetik

Viele Essensreste sind eigentlich zu gut für die Tonne: Sie kommen etwa beim Putzen, der Gartenarbeit oder bei kosmetischen Ritualen zum Einsatz. Hast Du gewusst, dass Bananen- oder Rhabarberblätter als Dünger im Garten verwendet werden können? Aus Zitronenschalen kannst Du einen duftenden Zitrusreiniger zaubern.

Während Walnuss-Schalen als Kaminanzünder dienen, hilft Nudelwasser beim Spülen. Kartoffelschalen reinigen dank der enthaltenen Stärke Leder, Glas und Edelstahl. Benutzte Beutel von schwarzem Tee oder Kamillentee sind natürliche Helfer gegen vielerlei Hautirritationen.

8. Die richtige Aufbewahrung

Nicht alle Lebensmittel mögen es gleichermaßen kalt oder warm. Werden sie falsch gelagert, verderben sie schneller. Reste vom Mittag- oder Abendessen verpackst Du am besten in luftdichten Vorratsdosen und tust sie in den Kühlschrank. Gekochte Nudeln sind so etwa noch 3 bis 4 Tage haltbar.

Achte darauf, dass leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch dauerhaft gekühlt werden: Beim Einkauf empfiehlt sich eine Kühltasche. Fast alle Gemüsesorten sind kühlschrankverträglich. Schwieriger ist es beim Obst: Laut einer Faustregel sollte heimisches Obst kühl lagern, während exotisches (z.B. Mango, Banane oder Zitrone) nicht in den Kühlschrank gehört.

Nicht im Kühlschrank lagern sollten außerdem Speiseöl, Auberginen, Avocados, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisse. Damit Brot und Brötchen nicht austrocknen, solltest Du sie am besten ungeschnitten in einem geschlossenen Brotkasten aufbewahren. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort.

Fazit: Resteverwertung ist kinderleicht

Essensreste verwerten macht Spaß und ist angesichts der hohen Verschwendung in Deutschland dringend notwendig. Ob eine leckere Pilz-Pfanne, Nudeln mit angebratenen Gemüseresten oder ein Smoothie aus überschüssigem Obst – bei der Resteverwertung sind kaum Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt und Abfall vermeidet.

Und wer weiß: Vielleicht entdeckst Du beim Experimentieren in der Küche ja sogar neue Leibspeisen! Wenn Du Deine Gerichte lieber nach Rezept zubereitest, findest Du im Internet zahlreiche Anregungen, wie Du Lebensmittel vor dem Abfalleimer retten kannst.


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