Fastenbrechen – Darauf müssen Sie achten
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- Veröffentlichungsdatum:
- 25.03.2020
- Aktualisiert:
- 11.11.2025
- Lesezeit:
- 5 Minuten
Sie haben es geschafft. Sie haben Ihre Fastenkur erfolgreich hinter sich gebracht und können wirklich stolz auf sich sein! Bevor Sie allerdings die Pizza bestellen, die Ihnen seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht, sollten Sie diesen Artikel lesen, in dem es um das Fastenbrechen und die darauffolgenden Tage geht.
Die Herausforderung
Es ist mehr als verständlich, dass wir uns nach dem Fasten am liebsten mit all den Leckereien eindecken würden, auf die wir nun tage- oder sogar wochenlang verzichtet haben. Die größte Herausforderung beginnt hier. Denn gerade nach dem Heilfasten ist es wichtig, langsam wieder mit dem Essen anzufangen, den Körper Stück für Stück an (feste) Nahrung heranzuführen und vor allem, ganz bewusst zu genießen. Da die Augen nach einer Fastenkur oft größer sind als der Magen, haben wir ein paar wertvolle Tipps für Sie vorbereitet, mit denen das Fastenbrechen gelingt und Sie die Aufbautage so genussvoll wie möglich gestalten können.
Das Fastenbrechen
Mit Fastenbrechen wird der Moment bezeichnet, indem ein Fastender nach einer Fastenkur erstmals wieder etwas isst. Dieser Schritt sollte, auch wenn die eigentliche Kur dann vorbei ist, ganz bewusst und behutsam geplant werden. Während einer Heilfastenkur stellt der Körper die Produktion von Verdauungssäften weitestgehend ein. Die komplette Verdauungskraft ist erst in bis zu einer Woche wieder hergestellt. Wird das Fastenbrechen bzw. die Aufbautage übersprungen, so riskiert man Übelkeit, Erbrechen oder Verdauungsprobleme. Findet das Fastenbrechen also zu abrupt statt, beispielsweise mit einer großen, fettigen Pizza, ist der Körper überfordert und sendet unschöne Signale.
Welche Lebensmittel eignen sich zum Fastenbrechen?
Perfekt eignen sich zum Fastenbrechen zum Beispiel Äpfel, unter Anderem da ihre Säure die Bildung von Magensäften anregt. Der Apfel sollte ausgiebig gekaut und eingespeichelt werden, denn gesunde Verdauung beginnt im Mund. Lass Dir also Zeit! Es wird Sie überraschen, wie gut ein Apfel schmecken kann. Ebenfalls geeignet ist die Banane, die nicht nur gut vertragen wird, sondern auch wichtige Nährstoffe liefert.
Die Aufbautage
Die Tage unmittelbar nach dem Fasten könnten wie folgt aussehen:
Tag 1: Starten Sie mit einem frischen Kräutertee in den Tag. Am späteren Vormittag essen Sie einen Apfel Ihrer Lieblingssorte. Wenn Sie mögen, können Sie diesen auch vorher (mit ein bisschen Honig) andünsten. Lassen Sie sich für den Apfel ruhig bis zu zwanzig Minuten Zeit. Zum Mittagessen gibt es einen grünen Smoothie, in den Sie nach Belieben Datteln oder Mandeln mixen können. Am Abend, allerdings nicht zu spät, können Sie sich noch einen Salatteller zubereiten, bei dem Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Achten Sie aber unbedingt darauf, hochwertige Lebensmittel zu benutzen und Ihren Organismus nicht mit Fertigsalatsaucen oder Ähnlichem zu überfordern.
Tag 2-3: Starte den Tag mit einem frischen Naturjoghurt, beispielsweise mit ein bisschen selbst gemixtem Frischkornmüsli. Auch Leinsamen oder Chia sind super, um die Darmaktivität allmählich wieder in Schwung zu bringen. Zum Mittag haben Sie die freie Wahl der Qual zwischen basischen Suppen, Salaten oder gedünstetem Gemüse. Auch ein paar Scheiben Knäckebrot sind in Ordnung und auch für den Abend gut geeignet.
Die Aufbautage müssen nicht langweilig sein! Mit bunten Bowls bringen Sie Farbe rein.
Tag 3-5: Achten Sie an diesen Aufbautagen weiterhin darauf, sich von frischen, hauptsächlich unverarbeiteten und basischen Lebensmitteln zu ernähren. Halten Sie die Portionen klein, und steigern Sie diese langsam, damit Ihr Körper Zeit hat, sich wieder an mehr Essen zu gewöhnen. Gönnen Sie sich aber auch mal etwas Besonderes, wie ein eigens und mit Liebe zubereitetes Gemüse-Risotto.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass dem Körper nach dem Fastenbrechen überwiegend Kohlenhydrate zugeführt werden sollten, Fett und Eiweiße sollten ganz allmählich und in kleinen Portionen integriert werden. In der ersten Woche nach dem Heilfasten sollten Sie übrigens weiterhin auf Zigaretten, Alkohol und Kaffee verzichten. Fragen Sie sich bewusst, welche Stoffe Sie wieder in Ihr Leben integrieren - und auf welche Sie langfristig verzichten möchten.
Motivation für einen bewussteren Lebenstil nach dem Fasten
Sehe die Aufbautage, die auf das Fastenbrechen folgen, als Motivation für einen dauerhaft bewussteren Lebensstil und üben Sie sich in folgenden Disziplinen:
- Langsam essen: Ein großer Vorteil des langsamen Essens ist, dass Sie schneller satt werden, nicht mehr so große Portionen verschlingen werden, wie vorher und Sie dadurch auf lange Sicht sogar einige Kalorien sparen.
- Genügend kauen: Kauen Sie jeden Bissen etwa 30 Mal durch, bevor Sie ihn herunterschlucken. Dadurch schmecken Sie Ihr Essen nicht nur intensiver, gleichzeitig wird auch die Produktion der Magensäfte angeregt und Ihr Magen hat später weniger Arbeit. Schlecht gekauter Nahrungsbrei wird gegebenenfalls nur unzureichend verstoffwechselt und bildet daraufhin Säuren im Körper, was wiederum krank machen kann.
- Präsent sein: Genießen Sie die Momente der Nahrungsaufnahme bewusst. Das heißt: Weg vom Fernseher, weg von Handy. Nur Sie und Ihr Essen!
- Aufhören, wenn Sie satt sind: Hören Sie auf Ihr Sättigungsgefühl. Fragen Sie sich auch, warum Sie manchmal Appetit auf gewisse Dinge haben, obwohl Sie eigentlich satt sind. Was steckt wirklich dahinter, essen Sie aus Langeweile, aus Stress oder aus anderen emotionalen Hintergründen?
Dauer der Aufbautage
Sie sollten je nach Fastenmethode mindestens 3-4, aber besser bis zu 7 Aufbautage einplanen. Ziel ist es aber auch nach den Aufbautagen nicht in alte Muster zu verfallen, sondern das Gelernte dauerhaft in den Alltag zu integrieren. Auf diese Weise bleiben die Erfolge Ihrer Heilfastenkur bestehen und Sie werden sich mit der Zeit sogar noch stolzer und fitter fühlen!
Ein gesundes Fastenbrechen wünscht Fit Reisen!
Über die Autorin
Fit Reisen Redaktion
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