Oktober-Interview mit Melanie Wagner

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Im Oktober steht uns Melanie Wagner als Interviewpartner zur Verfügung. Melanie praktiziert Yoga nicht nur mit sehr viel Leidenschaft, sondern hat auch einen sehr klaren Blick auf die Zusammenhänge zwischen Yoga, Meditation und Ernährung. Lest selber, welche Tipps sie uns für eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise gibt …

Liebe Melanie, herzlichen Dank, dass Du Dir heute Zeit zur Beantwortung unserer Fragen genommen hast! Bitte stelle Dich am Anfang einmal für unsere Leser vor.

Vielen Dank für die Möglichkeit, dieses Interview mit Euch zu führen. Ich heiße Melanie Wagner, bin 39 Jahre alt, Mediengestalterin für Digital- und Printmedien und seit 2015 auch Bloggerin für mein Yoga & Lifestyle Blog Magazin ganzwunderbar.com. Ich bin gebürtige Münchnerin, lebe aber seit meinem 13. Lebensjahr in der wunderschönen, mittelalterlichen Stadt Soest.

Wie hast Du Yoga und Meditation für Dich entdeckt bzw. welche Gründe gab es für Dich, damit anzufangen?

Ich hatte damals meine Ausbildung zur Mediengestalterin in Essen gemacht und bin jeden Tag 90 km mit dem Zug von Soest nach Essen gependelt. Das war eine enorme Belastung für mich. Ich habe dies zwei Jahre lang durchgezogen, bis ich dann nach der Ausbildung körperlich völlig unfit war und geistig auch an meine Grenzen ging. Ich hatte körperliche Beschwerden wie Bluthochdruck und Rückenschmerzen. Dazu kam dann noch die Trennung von meinem Freund, wodurch ich zusätzlich Panikattacken entwickelt habe. Mir ging es einfach nicht gut und ich wollte mich nicht nur auf die Tabletten verlassen, die ich, was ein Glück, heute nicht mehr nehmen muss. Ich wollte mir selber helfen und so kam ich zum Yoga und zur Meditation.

Die Bekämpfung von Angst und Stress, aber auch der Aufbau von Dankbarkeit und Vertrauen sind wichtige Themen in Deinem Blog. Wie genau können Yoga und Meditation einen positiven Effekt auf das Seelen-Gleichgewicht haben?

Stress kann sehr gut durch Yoga und Meditation abgebaut werden. Stress entsteht ja auch ganz oft dadurch, dass wir nicht bei uns selbst sind. Wir sind überfordert und rasen den ganzen Tag von einem Termin zum nächsten. Immer höher, schneller und weiter. Beim Yoga und in der Meditation können wir wieder ein Gleichgewicht zu unserem stressigen und lauten Alltag herstellen. Wir können uns wieder mit uns selbst verbinden, was einfach oft im Alltag unmöglich ist. Dankbarkeit und Vertrauen, dass alles genau so richtig ist, wie es gerade ist, sind natürlich zwei tolle Hilfsmittel für Menschen, die einfach nicht mehr an das Gute glauben. Menschen, die völlig gestresst und vielleicht noch von Depressionen geplagt sind. Das Gedankenkarussell spielt einem, gerade wenn wir überfordert sind, ganz oft die schlimmsten Szenarien vor. Im Yoga und in der Meditation lernen wir, unsere Gedanken zu kontrollieren und zu stoppen. Wir lernen den Moment achtsam wahrzunehmen und konzentrieren uns zum Beispiel auf die Atmung. Auch das baut schon sehr viel Stress ab.

Wo siehst Du Schnittstellen zu anderen Disziplinen wie bspw. gesunder Ernährung? Wie können sich diese verschiedenen Disziplinen gegenseitig begünstigen?

Ich bin der Meinung, man sollte zu 70% auf gesunde Ernährung achten. Nicht zu viel Fleisch, auch mal Fisch essen, viel Gemüse und Obst. Ich bin aber auch der Meinung, dass man sich beim Essen, gerade wenn man Heißhunger darauf hat, nichts verbieten lassen sollte. Ich glaube, der Körper weiß ganz genau, was er gerade braucht und gibt uns diese Signale über das Hungergefühl nach etwas Bestimmten. Yoga und gesunde Ernährung gehören für viele natürlich zusammen. Wie oben schon beschrieben, wird man durch Yoga achtsamer. Das kann sich natürlich auch auf die Ernährung auswirken.

In einem sehr interessanten Beitrag liest man bei Dir, dass Meditation sogar bei physischen Leiden wie Morbus Crohn helfen kann. Kannst Du uns das erklären?

Das war ein Gastartikel von Marc Finn Schweickhardt, der vor Jahren an Morbus Crohn erkrankt war. Ich hatte zu einem Gastartikel aufgerufen und er schrieb mir, dass er sich mithilfe der Meditation vom Morbus Crohn selbst geheilt hat. Wenn man dies heutzutage einem Arzt erzählen würde, würde er einem vermutlich den Vogel zeigen. Aber wenn man doch mal ehrlich ist, hat jede Krankheit einen Grund im Leben. Krankheiten entstehen, weil irgendwas im Leben gerade nicht so läuft, wie die Seele es gerne hätte. Die Seele kann sich nun mal nur über unseren Körper bemerkbar machen und das sind dann Krankheiten. Er beschreibt selber, dass er durch die Meditation seine Selbstheilungskräfte wieder aktiviert und sein altes Leben komplett über den Haufen geworfen hat. Er hat sich der Krankheit gestellt. Gerade wenn wir in der Meditation sind, müssen wir uns mit unserem Inneren, unserer Seele und unserem Körper beschäftigen und uns selbst stellen. Ich glaube, davor haben viele Menschen Angst. Es können dadurch natürlich auch Blockaden (auch aus der Kindheit) gelöst werden und es können Tränen fließen, die aber wiederum zur Heilung führen. Das ist ein langer und vor allem kein leichter Weg, aber wenn man sich selbst heilen möchte, ist dies der einzige Weg zu sich selbst.

Wie häufig sollte ich als Yoga-Newbie trainieren bis die genannten positiven Effekte eintreten?

Es gibt keinen Plan, wie oft man Yoga machen sollte. Als aller erstes sollte es Spaß machen und man sollte sich nicht unter Druck setzen. Setzt man sich unter Druck, ist es eigentlich schon falsch, Yoga zu üben. Ich mache einmal in der Woche Ashtanga Yoga im Fitnessstudio mit meinen anderen Yogis zusammen, und wenn ich am Wochenende Lust und Zeit habe, rolle ich im Wohnzimmer nochmal meine Yogamatte aus. Momentan mache ich fast täglich einen Kopfstand mit meinem neuen Kopfstand-Hocker. Aber weil es mir Spaß macht, deswegen mache ich es täglich. Meditation mache ich meistens, wenn mein Kopf voller kreisender Gedanken ist. Dann setze ich mich für 45 Minuten in den Meditationssitz und meditiere. Beim Yoga geht es ja auch darum, mal nicht unter Druck zu stehen, so wie wir es täglich in unserem Alltag erleben. Wir brauchen im Yoga auch keine Leistung abzuliefern. Beim Yoga und der Meditation geht es einfach um das SEIN im Hier und Jetzt – Die Verbindung zu Dir selbst.

Gerade eine Yoga-Reise kann in diesem Zusammenhang einen guten Einstieg geben. In diesem Bereich greifst Du auf einen großen Erfahrungsschatz zurück. Welche Destinationen würdest Du unseren Lesern für die folgenden Szenarien empfehlen?

  • Es ist draußen kalt und ich möchte mich innerlich wärmen: Auf meiner Lieblingsinsel Kreta
  • Ich möchte mit meinen Freundinnen einen Yoga-Urlaub machen: Vielleicht auf Madeira
  • Ich möchte Yoga mit Sightseeing verbinden: In Barcelona oder Paris
  • Ich möchte Yoga mit Genuss machen: Am besten in einem Wellnessurlaub in Italien
  • Ich möchte meine Yoga-Sessions mitten in der Natur verbringen: In Kanada oder Neuseeland
  • Ich möchte eine preiswerte Yoga-Reise buchen: In Deutschland
  • Mir schwebt eine exotische Destination vor: Thailand

Und zu guter Letzt: Was hast Du noch nicht gesehen und wohin würdest Du gerne einmal eine Yoga-Reise unternehmen?

Ich würde gerne einmal eine Yoga-Reise nach Neuseeland buchen. Das Land muss atemberaubend schön sein. Ich liebe die Natur und ich glaube, dass Neuseeland ein ganz tolles Erlebnis bietet.

Liebe Melanie, vielen Dank für das inspirierende Interview!

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