Ayurveda gegen Verstopfung – 9 Tipps bei Verdauungsproblemen
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- Veröffentlichungsdatum:
- 20.12.2021
- Aktualisiert:
- 11.11.2025
- Lesezeit:
- 6 Minuten
Sie haben Bauchschmerzen und Ihr letzter Toilettengang ist auch schon wieder ein paar Tage her? Dann leiden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit unter Verstopfung. Einem Drittel der Deutschen geht es zeitweise wie Ihnen und ein Viertel der über 60-Jährigen hat sogar mit chronischer Verstopfung zu kämpfen. Neben ausbleibendem Stuhlgang und einem Gefühl der unvollständigen Entleerung, müssen Betroffene sehr stark pressen, um den extrem harten Stuhl abzusetzen.
Häufig sind mangelnde Bewegung, eine geringe Flüssigkeitszufuhr, die Unterdrückung des Stuhlgangs und ballaststoffarme Kost die Ursache für eine Verstopfung des Darms. Meist treten mehrere Faktoren ursächlich in Erscheinung. Der Einsatz von Ayurveda gegen Verstopfung betrachtet die Patienten ganzheitlich und packt Ihre Verdauungsprobleme direkt an ihrer Wurzel.
Durch konkrete Empfehlungen zu ayurvedischer Ernährung und möglichen Lebensstilanpassungen, können Sie Ihre Verdauung anregen und einer Verstopfung in Zukunft vorbeugen. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ayurveda bei Verstopfung anwenden können, welche Ursachen aus ayurvedischem Blickwinkel zu Ihren Verdauungsproblemen führen und welche bestimmten Ayurveda Mittel gegen Verstopfung helfen.
Der Ursprung der Verstopfung aus ayurvedischer Sicht
Im Ayurveda leiden Sie unter Verstopfung, wenn Sie nicht mindestens einmal täglich zum Stuhlgang auf Toilette gehen. Ist es Ihnen nicht möglich, hren Darm zu entleeren, ist aus ayurvedischer Sicht Ihr Verdauungsfeuer geschwächt. Meist kommt eine Schwächung des Verdauungsfeuers durch ungesunde Ernährung und eine schlechte Lebensweise zustande. Dadurch bilden sich Ama, Stoffwechselschlacken, die Ihr Körper nicht ausscheiden kann. Ama erkennen Sie an weißen Belägen auf der Zunge, einem Schweregefühl, Antriebslosigkeit und Gewichtszunahme.
Sammeln sich zu viele Stoffwechselprodukte in Ihrem Körper an, stört das langfristig das Gleichgewicht Ihrer drei Doshas. Da das Vata-Dosha seinen Sitz im Dickdarm hat, kann es passieren, dass sich bei einer Störung durch eine ungesunde Lebensweise zu viel Vata in Ihrem Unterleib ansammelt und zu Verstopfung führt. Aber auch ein zu hohes Kapha bringt Ihre Verdauung zum Erliegen und äußert sich in hartem Stuhl und seltener Darmentleerung. Außerdem besteht eine enge Verbindung zwischen Ihrer psychischen Gesundheit und Ihrem Darm. Gerät Ihre Verdauung aus der Balance, lohnt es sich aus ayurvedischer Perspektive, ebenfalls einen Blick auf Ihre Psyche zu werfen.
Ayurveda Mittel gegen Verstopfung – so helfen die indischen Weisheiten
Beim Einsatz von Ayurveda gegen Verstopfung geht es in erster Linie darum, Ihren Körper ganzheitlich zu heilen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Eine tiefgreifende Reinigung durch eine ayurvedische Panchakarma Kur gehört als grundlegende Behandlung zur Therapie. Bei dieser Kurform leiten Ayurveda-Therapeuten die Stoffwechselschlacken aus Ihrem Körper, indem sie Sie mit hochwertigen Ölen massieren, um so die Toxine aus den Geweben zu lösen. In einem nächsten Schritt dienen Einläufe und Spülungen zur Ausleitung der Gifte. Eine begleitende Einnahme von Kräuterpräparaten unterstützt Ihren Körper bei seiner Revitalisierung und regt Ihre Verdauung an.
In ihrer 2011 durchgeführten Studie "Eine Open-Label Studie zur Evaluierung der Wirksamkeit und Sicherheit von TLPL/AY/01/2008 bei der Behandlung funktioneller Verstopfung" überprüften Renuka Munshi und weitere Forscher die Wirkung der berühmten ayurvedischen Triphala-Kräutermischung. Bei 79% der Studienteilnehmer konnte bereits nach 2 Wochen der Präparateinnahme eine deutliche Verbesserung Ihrer Verstopfungssymptome erreicht werden.
Ist Ihr Organismus nach seiner Panchakarma Kur einmal komplett gereinigt, lohnt es sich für Sie, einen Blick auf Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil zu werfen, um Faktoren zu identifizieren, die Ihre Verdauung beeinträchtigen. Im Ayurveda hilft bei Verstopfung eine dosha-orientierte Umstellung Ihrer Ernährung, die Vata und Kapha in Ihren Körper reduziert. Gleichermaßen ist die Etablierung eines neuen Lebensstils mit mehr Bewegung, weniger Konsumgiften und regelmäßigen Abläufen wichtig, um eine Verstopfung zukünftig zu vermeiden.
Verdauungsprobleme lindern und vorbeugen – 9 Tipps für Ayurveda bei Verstopfung
1. Ausreichend Bewegung
Um einer Verstopfung vorzubeugen, sollten Sie sich täglich mindestens 30 Minuten lang bewegen. Leichtes Joggen oder schnelles Gehen sind ein guter Weg, um Ihre Verdauung anzukurbeln. Achten Sie dabei auf Nasenatmung, denn sonst tragen Sie eher zur Verspannung, statt zur Entspannung bei.
2. Für Entspannung sorgen
Damit Sie Ihr Vata in Balance halten oder es sogar reduzieren, sollten Sie ausreichend Entspannung in Ihren Alltag integrieren. Meditation oder Atemübungen helfen Ihnen dabei, Ihr Nervensystem zu beruhigen und Ihren Dickdarm zu entspannen.
3. Ayurvedische Heilkräuter in Ihren Alltag integrieren
Die ayurvedische Medizin verfügt über eine Vielfalt an unterschiedlichen Heilkräutern. Bei Verstopfung helfen Ihnen Anis, Kardamom, Pfefferminze, Fenchel und Brennnessel am besten. Aber auch die berühmte Kräutermischung Triphala unterstützt Ihren Körper bei seiner Entgiftung.
4. Lebensstil anpassen
Regelmäßige Abläufe helfen dabei, Ihr Vata im Gleichgewicht zu halten und geben Ihrem Körper Sicherheit. Achten Sie darauf, geregelte Mahlzeiten zu sich zu nehmen und frühzeitig schlafen zu gehen. Das regelmäßige Essen unterstützt Ihre Darmtätigkeit. Das Mittagessen sollte Ihre Hauptmahlzeit sein und es empfiehlt sich, Ihr Abendessen vor 19 Uhr zu verzehren.
5. Ernähren Sie sich doshagerecht
Ihre Verstopfung können Sie wunderbar mit Ihrer Ernährung beeinflussen. Wählen Sie dabei Nahrungsmittel, die Vata und Kapha in Ihren Körper reduzieren und dabei helfen, das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Frisch zubereitete Gerichte aus lokalem Gemüse sollten Ihre Diät dominieren. Ballaststoffreiche Blattgemüse oder Obstsorten, wie Papaya, regen Ihre Darmtätigkeit an und gleichen Ihr Vata aus. Bei sehr hartnäckiger Verstopfung schenken Ihnen quellende Floh- oder Leinsamen Linderung, die Sie unter Ihre Speisen mischen.
6. Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
Am besten beginnen Sie Ihren Tag direkt mit einem Glas lauwarmen Wasser, das Sie gern mit Honig oder Zitrone verfeinern können. Über den Tag verteilt empfiehlt es sich, mindestens zwei Liter Tee oder Wasser zu trinken, um Ihrem Darm ausreichend Flüssigkeit zuzuführen.
7. Verzehren Sie gesunde Fette
Ihre Darmschleimhaut stärken Sie vor allem durch gesunde Fette. Um eine ausreichende Aufnahme gesunder Fette zu gewährleisten, können Sie bei jeder Mahlzeit einen Esslöffel Ghee, Leinöl oder Olivenöl auf Ihr Essen geben.
8. Massieren Sie Ihren Bauch mit Vata-Öl
Eine sanfte Bauchmassage mit Vata-Öl fördert Ihre Darmentleerung. Massieren Sie dabei für fünf Minuten die Region um Ihren Bauchnabel im Uhrzeigersinn. Die Selbstmassage führen Sie am besten nach dem Essen und vor dem Schlafengehen durch.
9. Buchen Sie eine Ayurveda Kur
Eine reinigende Ayurveda Kur hilft Ihrem Körper dabei, alle Stoffwechseltoxine auszuscheiden und sich komplett zu regenerieren. Genießen Sie wohltuende Ganzkörpermassagen und fühlen Sie sich nach der Ausleitung der Stoffwechselgifte ganz leicht und dynamisch. Eine ausführliche Konsultation mit Ihren Ayurveda-Ärzten gibt Ihnen Aufschluss über Ihren Dosha-Typ und empfohlene Ernährung.
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Über die Autorin
Natalie Raasch
Natalie ist unsere Wellbeing-Expertin. Ob Wellness, Yoga, Diäten, Ernährungstrends oder Home-Workouts – sie weiß, was wirklich guttut und verpackt es durch ihr Germanistik-Studium in schönste Blog-Artikel.
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