Ayurveda für eine gute Verdauung – Die 5 besten Tipps
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- Veröffentlichungsdatum:
- 11.11.2022
- Aktualisiert:
- 11.11.2025
- Lesezeit:
- 6 Minuten
Gesundheitskuren mit Ayurveda für eine gute Verdauung werden immer beliebter. Seien es ayurvedische Fastenkuren zur Reinigung des Stoffwechsels, ayurvedische Diäten bei bestehenden Lebensmittelunverträglichkeiten oder begleitende Ayurveda Therapie im Falle von Magen-Darm-Erkrankungen - die ayurvedische Heilkunst kennt in jedem Fall sinnvolle Behandlungsstrategien. Zudem umfasst Ayurveda gegen Verdauungsbeschwerden auch zielorientierte Verhaltenstherapie. Sie kann gerade bei ursächlicher Stressbelastung viel Gutes für den Körper und besonders für den Darm tun.
Immerhin reagieren Magen und Darm bekanntlich als erstes auf anhaltenden Stress. Die Stressbelastung stellt neben Infektionen, Verdauungsschwächen und Lebensmittelunverträglichkeiten eine der häufigsten Ursachen für Entzündungsvorgänge im Verdauungstrakt und Verdauungsprobleme wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung dar. Im nachstehenden Beitrag verraten wir Ihnen, welche Behandlungsansätze Ayurveda bei sensibler Verdauung verfolgt, wie Sie erfolgreich mit Ayurveda die Verdauung anregen können und was Vata, Pitta und Kapha damit zu tun haben.
Ursachen von Verdauungsproblemen aus ayurvedischer Sicht
In der ayurvedischen Heilkunde existieren mehrere Begriffe, die unsere Verdauung im Detail beschreiben. Das zeigt an sich schon, welch große Bedeutung die traditionelle indische Medizin einer gesunden Verdauung zuschreibt. So nennt Ayurveda zum Beispiel 13 verschiedene Verdauungsfeuer (Agni) als treibende Kräfte im Verdauungstrakt. Das Hauptverdauungsfeuer des Magens, Jatharagni, ist dabei für die Magensaft- und Enzymproduktion verantwortlich.
Des Weiteren gibt es nach ayurvedischer Auffassung die Verdauungsfeuer der fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther, welche ihre elementaren Aspekte im Körper repräsentieren. Hinzu kommen die sieben Verdauungsfeuer der verschiedenen "Gewebearten", im Ayurveda Dhatus genannt. Sie werden gestellt von:
- Blut (Rakta Dhatu),
- Fettgewebe (Meda Dhatu),
- Fortpflanzungsgewebe (Shukra und Artava Dhatu),
- Muskelgewebe (Mamsa Dhatu),
- Nervengewebe (Majja Dhatu),
- Knochensubstanz (Asthi Dhatu)
- und Plasmagewebe (Rasa Dhatu).
Alle genannten Verdauungsfeuer müssen in konstantem Gleichgewicht sein, wobei ein gestörtes Verhältnis der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha besagtes Gleichgewicht empfindlich stören kann. Will man Verdauungsbeschwerden mit Ayurveda behandeln, müssen also insbesondere die Doshas reguliert werden.
Ein Ungleichgewicht der Doshas ist nach ayurvedischer Überzeugung auch für ein geschwächtes Immunsystem verantwortlich. Dementsprechend beugen sie auch Infektionskrankheiten und Entzündungen des Verdauungstraktes vor. Zudem kann eine Analyse des individuellen Dosha-Typs auch Krankheitsursachen wie Stress, Immun- oder Stoffwechselstörungen auf die Schliche kommen. Der ganzheitliche Behandlungsansatz des Ayurveda hilft demnach nicht nur bei der Symptombehandlung, sondern auch bei der Bekämpfung von Ursachen für Verdauungsbeschwerden.
Wirksamkeit von Ayurveda bei sensibler Verdauung
Gerade wenn es um Stress als Ursache für Verdauungsbeschwerden geht, kann Ayurveda gute Hilfestellung geben. Die entspannenden Therapiemaßnahmen, ebenso wie die therapeutische Anleitung zu einem stressfreien Alltag hat erwiesenermaßen nachhaltige Auswirkungen auf die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kam auch eine 2020 veröffentlichte US-Studie des Department of Physiology and Health an der Maharishi International University in Fairfield. Die Studie weist entschieden darauf hin, dass in der modernen, vom therapeutischen Wandel gekennzeichneten Ära der Schulmedizin die feinstofflichen Behandlungsgrundsätze traditioneller Heilpraktiken wie Ayurveda von großer Bedeutung sind.
Ebenfalls zu bemerken ist, dass die ayurvedische Ernährungslehre in zahlreichen Gesundheitsbereichen echte medizinische Hilfe leistet. Die hauptsächlich pflanzenbasierten Ernährungskonzepte von Ayurveda Diäten und Fastenkuren helfen aktiv beim Entschlacken und Entgiften des Körpers. Vor allem der Stoffwechsel, Magen und Darm profitieren von diesen reinigenden Ernährungskuren, weshalb Ernährungsmaßnahmen des Ayurveda für die Verdauung einen echten Gewinn darstellen. Zu diesem Ergebnis kam 2016 auch eine Studie des wissenschaftlichen und medizinischen Fachverlags S. Karger. Sie untersuchte, wie sich eine vegetarische Ernährung als medizinische Diät zur Krankheitsprävention und Therapie nutzen lässt. Dabei tat sich Ayurveda als besonders vielversprechende Grundlage zur Implementierung entsprechender Ernährungskonzepte ins Therapiegeschehen hervor. Das ist nicht nur für die Therapie von Immunschwächen von Interesse, die nachweislich positiv auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Pflanzenkost reagieren. Auch Übergewicht und psychische Belastungen lassen sich mit frischer pflanzlicher Ernährung gut behandeln.
Für die Krankheitsbehandlung relevant ist Ayurveda auch bei sensibler Verdauung. Sie ist für Patienten mit Lebensmittelunverträglichkeiten und chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarm oder Reizmagen ein ständiges Problem. Der Verdauungstrakt reagiert hier schon auf die kleinsten Irritationen mit schweren Krämpfen und Durchfall. Entsprechende Verdauungsbeschwerden mit Ayurveda zu heilen ist zwar nicht immer möglich, jedoch kann ein professioneller ayurvedischer Ernährungskurs betroffenen Möglichkeiten zur Symptomprävention aufzeigen und Patienten mit individuellen Ernährungskonzepten vertraut machen, um das Beschwerdebild dauerhaft zu lindern. Je nach Dosha Typ, ob Vata, Pitta oder Kapha, kann die Nahrung angepasst werden, doshagerechte Mahlzeiten sind gut für die Verdauung.
5 Tipps um Verdauungsbeschwerden mit Ayurveda zu behandeln
1. Ayurvedische Diäten und Fastenkuren
Wenn Sie Ayurveda bei Verdauungsbeschwerden zur Behandlung des Darms nutzen möchten, stehen Ihnen zahlreiche Optionen zur Verfügung. Einerseits kennt die ayurvedische Küche sehr gute Diätmodelle, etwa zur Spezialernährung bei Lebensmittelunverträglichkeiten oder Reizdarm. Andererseits hilft die rundum gesunde ayurvedische Ernährung und Mahlzeiten auch, den eigenen Ernährungsplan vermehrt mit darmfreundlichen und verdauungsfördernden Lebensmitteln zu bestücken.
2. Pflanzliche Ernährung nach ayurvedischem Vorbild
Die leicht bekömmliche Nahrung, die Sie während einer Ayurveda Kur zu sich nehmen, besteht überwiegend aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Reis, Blattgemüse, frischen Früchten, fettarme Milchprodukte und Vollkornprodukten. Je nach Unverträglichkeiten werden bestimmte Lebensmittel weggelassen.
Auch verdauungsfreundliche Tees und warme Getränke sind wichtig, um das Agni zu stimulieren. Klassische ayurvedische Verdauungskräuter wie Fenchel oder Kümmel, die in der modernen Medizin gerne als Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden empfohlen werden, eignen sich diesbezüglich wunderbar als Teekräuter.
3. Verdauungsschädliche Alltagsgewohnheiten ablegen
Am besten lässt sich mit Ayurveda die Verdauung anregen, wenn oben genannte Lebensmittel und Kräuter Bestandteil einer ayurvedischen Fastenkur sind. Fastenkonzepte wie Panchakarma oder Rasayana setzen hier neben einer verdauungsfreundlichen Ernährung auch auf Maßnahmen zur Entgiftung und dauerhaften Optimierung des Lebensstils. So enthält die Rasayana Kur neben einer entschlackenden Kräuterbehandlung beispielsweise auch gezielte Anleitung zum Alltagsverhalten. Viel Bewegung sowie eine bewusste Auswahl der konsumierten Lebensmittel stehen deshalb ebenfalls auf dem Kurprogramm. Bewegung ist ohnehin eines der besten Mittel, um die Darmperistaltik und damit die Verdauung zu stimulieren. Die intensive Auseinandersetzung mit hochwertigen Lebensmitteln während der Kur, verbessert außerdem das Gespür für die Bedürfnisse des eigenen Verdauungstrakts.
4. Lebensmittel richtig zubereiten und portionieren
Ebenfalls wichtig ist bei Ayurveda für eine gute Verdauung die Art und Weise, in der Lebensmittel zubereitet werden. So gibt es zum Beispiel genaue Vorgaben dazu, welche Nahrungsmittel man am besten miteinander kombiniert. Auch werden moderate Nahrungsportionen angestrebt. Mäßig, aber regelmäßig Essen lautet das ayurvedische Gebot. Gegen Nulldiäten spricht sich Ayurveda dagegen selbst bei Fastenkuren entschieden aus.
5. Stress beim Essen vermeiden
Hektisches Essen ist häufig ein Mitgrund für Verdauungsbeschwerden. Deshalb mahnt Ayurveda zum ruhigen Essen in entspannter Atmosphäre. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Nahrungsaufnahme und blenden Sie dabei den alltäglichen Termindruck aus. Im Rahmen ayurvedischer Kurangebote lernen Sie so auch, ihren Alltag zu entschleunigen, um Stress zu vermeiden.
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