Der Lotussitz (Padmasana) – Meditation in Blütenform
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- Veröffentlichungsdatum:
- 29.10.2024
- Aktualisiert:
- 12.11.2025
- Lesezeit:
- 7 Minuten
Profitieren Sie von der beruhigenden Wirkung des Yoga und lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen: Mit dem Lotussitz können Sie einen geistigen Ausgleich herbeiführen und Ihnen im stressigen Alltag einen harmonischen Moment bescheren, in dem Sie ganz bei sich sind.
Die Lotusstellung ist wohl eine der bekanntesten Posen im Yoga und der Meditation. Sie ist die einzige Stellung, die im Yoga Sutra erwähnt wird. Traditionell sind alle Körperhaltungen im Yoga nur dazu da, Sie auf das lange Sitzen in dieser Meditationshaltung vorzubereiten.
Aber was macht den Lotussitz so besonders? In diesem Blogartikel gehen wir auf den Ursprung, die spirituelle Bedeutung und die Wirkung der Lotus-Pose ein. Zudem geben wir einige Tipps und Übungen an die Hand, mit denen Anfänger den Lotussitz lernen können.
Was ist der Lotussitz? – Das Wichtigste in Kürze
Der Lotussitz, im Sanskrit als Padmasana bezeichnet, ist eine der bekanntesten Posen (Asanas) im Yoga und zugleich eine der neun Sitzhaltungen in der Meditation. Es ist eine anspruchsvolle Haltung, bei der die Füße auf den gegenüberliegenden Oberschenkeln ruhen, wobei die Fußsohlen nach oben zeigen.
Der Lotussitz ermöglicht dabei eine stabile und aufrechte Körperhaltung. Außerdem wird ein vollkommenes Dreieck gebildet, die Energie kann ungestört fließen und Ihr Herz-Chakra wird stimuliert.
Die spirituelle Bedeutung der Lotusblume
Wie der Name der Pose vermuten lässt, soll der Lotussitz die Lotusblume verkörpern. In Asien gilt die Pflanze als wahres Allround-Talent und spielt in verschiedenen Lebensbereichen eine bedeutende Rolle. Zum einen wird die Lotusblume als Naturheilmittel und Lebensmittel genutzt. Zudem verfügt die Pflanze über eine wichtige kulturelle, religiöse und symbolische Bedeutung.
Die spirituelle Bedeutung der Lotusblume beruht auf ihrer besonderen Eigenschaften. Seine Fähigkeit, Schmutz abzuweisen, machte den Lotus in weiten Teilen Asiens zum Sinnbild für Reinheit, Treue und Schöpferkraft.
Dass sie an den erstaunlichsten Orten wachsen kann, macht die Lotusblüte zudem vor allem im Buddhismus zum Symbol der Erleuchtung: Der Lotus wächst aus dem Schlamm, bleibt selbst jedoch rein und unbefleckt. Damit veranschaulicht die Lotusblume den Weg eines jeden Yoga-Schülers, sodass sie zu dem Symbol für Yoga schlechthin geworden ist.
Die Wirkung des Lotussitzes
Allgemein betrachtet, gilt der Lotussitz im Yoga und in der Meditation als die ideale Pose, um inneren Frieden und ein Gefühl vollkommener Ruhe zu erlangen. Die bewusst aufrechte und symmetrische Körperhaltung hat auf sowohl auf Ihren Körper als auch auf Ihren Geist eine Reihe positiver Effekte.
Körperliche Wirkung der Lotusstellung
Der Lotussitz ist eine sehr stabile Stellung, die dabei hilft, Ihre Rückenmuskulatur zu stärken und Ihre Wirbelsäule zu entlasten, was Verspannungen in Rücken und Schultern lösen kann. Gerade im heutigen Arbeitsalltag ist eine aufrechte Körperhaltung wichtig - und genau dafür kann der Lotussitz eine gute Übung sein.
Führen Sie den Lotussitz regelmäßig durch, verbessert sich zudem die Flexibilität Ihrer Beine und Hüfte. Auch die Durchblutung der Beine wird durch die Sitzhaltung gefördert, sodass Sie sich insgesamt beweglicher und vitaler fühlen.
Psychische Wirkung der Lotusstellung
Auf geistiger Ebene schenkt Ihnen der Lotussitz Ruhe und Klarheit. Indem Sie sich ganz auf diese Haltung und Ihre Atmung konzentrieren, fällt es leichter, stressige Gedanken loszulassen und sich auf das Hier und Jetzt zu besinnen. Die Pose lädt Sie dazu ein, Ablenkungen hinter sich zu lassen und eine tiefere Meditation zu erfahren, die Ihnen Gelassenheit und innere Zufriedenheit bringt.
Im traditionellen Yoga geht man außerdem davon aus, dass durch den Lotussitz zugleich das Wurzel-Chakra, das Sakral-Chakra und das Stirn-Chakra aktiviert werden. So kann die Energie ungestört von unten nach oben steigen, was eine energetisierende und belebende Wirkung haben soll. Padmasana eignet sich daher vor allem zur Meditation am Morgen.
Den Lotussitz richtig ausführen
Anleitung
- 1. Setzen Sie sich am besten ein wenig erhöht, bspw. auf ein gepolstertes Kissen, da Ihre Knie Bodenkontakt brauchen.
- 2. Richten Sie Ihren Oberkörper gerade auf, strecken Sie ihn durch, nehmen Sie die Schultern leicht zurück und halten Sie Ihren Kopf ruhig.
- 3. Beim Einatmen legen Sie den rechten Fuß auf dem linken Oberschenkel ab und dementsprechend auch den linken Fuß auf dem rechten Oberschenkel. Die Fußsohlen zeigen nach oben.
- 4. Beim Einatmen führen Sie die Hände entweder über den Kopf vor die Brust, mit den Unterarmen waagerecht zum Körper oder Sie legen die Hände ausgestreckt auf den Knien ab und lasseb die Handflächen nach oben zeigen. Die Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger berühren sich, sodass Sie damit einen Kreis formen.
- 5. Atmen Sie 10 Mal tief ein und aus und versuchen Sie, jegliche Geräusche und Ablenkungen aus Ihrer Umgebung auszublenden. Konzentrieren Sie sich ganz auf sich selbst und werden Sie eins mit Ihrem Herzschlag.
- 6. Beim nächsten Ausatmen lösen Sie die die Arme über den Kopf aus ihrer Position.
- 7. Bleiben Sie noch einen Moment sitzen, bevor Sie auch die Füße aus ihrer Position lösen und langsam und tiefenentspannt aufstehen.
Wie lernt man den Lotussitz?
Bevor wir Ihnen die einige Übungen präsentieren, die Ihnen dabei helfen können, den Lotussitz zu lernen, eines vorweg: Nicht jeder kann den Lotussitz lernen. Unsere Körper sind verschieden und nicht alle haben die anatomischen Voraussetzungen, um diese Sitzhaltung durchzuführen. Wichtig ist, dass Sie auf Deinen Körper hören, sich bei Schmerzen nicht weiter in die Position zwingen und damit Verletzungen riskieren. Im Yoga gilt stets: Wir passen die Haltungen an unseren Körper an und nicht andersherum!
Lotussitz trainieren mit diesen Übungen
Knie zur Brust ziehen:
- Legen Sie sich auf den Rücken, winkeln Sie ein Bein an und ziehen Sie es vorsichtig zur Brust. Halten Sie die Position einige Atemzüge lang, dann wechseln Sie die Seite.
- Diese Übung dehnt den unteren Rücken und die Hüften und kann Verspannungen lösen, die den Lotussitz erschweren könnten.
Schmetterlingssitz:
- Setzen Sie sich aufrecht hin und bringen Sie die Fußsohlen vor Ihnen zusammen, indem Sie die Knie nach außen sinken lassen. Halten Sie die Füße mit den Händen und bringen Sie sie so nah wie möglich an Ihr Becken.
- Diese Übung dehnt die Hüften und die Innenseiten der Oberschenkel und verbessert die Beweglichkeit, die Sie für den Lotussitz benötigen. Halten Sie die Position für mindestens 30 Sekunden und lassen Sie die Beine sanft wippen.
Halber Lotussitz:
- Setzen Sie sich im Schneidersitz aufrecht hin.
- Fassen Sie mit der Hand den rechten Fußknöchel und heben Sie ihn auf den linken Oberschenkel - Sie können auch mit der anderen Seite starten.
- Das andere Bein bleibt im Schneidersitz.
- Halten Sie die Position für etwa zehn bis 20 Sekunden.
- Stehen Sie auf und schütteln Sie die Beine aus.
- Wiederholen Sie den halben Lotussitz auf der anderen Seite.
Führen Sie diese Übungen regelmäßig durch, um Ihre Flexibilität kontinuierlich zu steigern!
Alternativen zum Lotussitz
Bei der Meditation ist es vor allem wichtig, dass Sie eine Haltung einnehmen, die Sie für möglichst für die gesamte Länge der Meditation ohne Schmerzen durchhalten können.
Alternativen zum Lotussitz für Anfänger oder bei Beschwerden sind der bekannte Schneidersitz oder der Fersensitz. Sie können sich aber auch einfach auf einen Stuhl setzen oder im Liegen meditieren. Achten Sie dabei stets auf eine gerade Rückenhaltung.
Fazit: Der Lotussitz als Weg zu körperlicher und geistiger Ausgeglichenheit
Der Lotussitz (Padmasana) ist nicht nur eine Pose, sondern ein Weg, zu mehr Balance und Gelassenheit zu finden - körperlich und geistig. Als grundlegende Yoga- und Meditationshaltung kann er Ihnen helfen, Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu steigern und innere Ruhe zu finden.
Starten Sie mit vorbereitenden Übungen wie dem Schmetterlingssitz oder dem halben Lotussitz und spüren Sie, wie sich Ihr Körper allmählich öffnet. Selbst wenn Sie den Lotussitz (noch) nicht vollständig ausführen können, bieten Ihnen Alternativen wie der Schneidersitz oder der Fersensitz die Möglichkeit, in eine bequeme, meditative Haltung zu finden.
Nutzen Sie diese Zeit für sich und entdecken Sie, wie kraftvoll es sein kann, im Moment zu verweilen und Ihren Geist zur Ruhe zu bringen - es lohnt sich!
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Der Lotussitz ist nur eine der zahlreichen wertvollen Techniken im Yoga, mit denen Sie Körper und Geist in Einklang bringen können. Möchten Sie Ihre Yogapraxis vertiefen oder als Anfänger durchstarten? Dann ist ein Yoga Urlaub genau das Richtige für Sie. Auf der Reise erleben Sie intensive Yoga-Einheiten an inspirierenden Orten fernab des Alltags. Oder stöbern Sie durch das Angebot auf unserer Website.
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