Reste verwerten – Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
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- Veröffentlichungsdatum:
- 14.12.2020
- Aktualisiert:
- 12.11.2025
- Lesezeit:
- 6 Minuten
Gut für die Umwelt: Resteverwertung
Eine halbe Paprika, Nudeln vom Vortag und ein Käse, der langsam hart wird - der Kühlschrank quillt beinahe über und wir stellen uns die Frage: Wer soll das alles essen? Damit die Lebensmittel nicht der Reihe nach in die Tonne wandern, müssen wir kreativ werden, um die Essensreste zu verwerten. Das ist wichtiger denn je, denn die Lebensmittelverschwendung schadet unserer Umwelt.
Wir Deutschen werfen jährlich im Schnitt 6,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Das entspricht rund 82 kg pro Person - kaum vorstellbar, oder? Am meisten landen übrigens Obst und Gemüse im Müll, gefolgt von Milchprodukten und Backwaren. Dabei sind viele der Lebensmittel-Reste noch genießbar!
Wir geben Ihnen heute sinnvolle Tipps gegen Lebensmittelverschwendung. Davon profitiert auch Ihr Geldbeutel, denn alles, was Sie erneut verwerten, müssen Sie nicht noch einmal kaufen.
1. Planen Sie Ihre Woche
Eine gute Planung hilft beim gezielten Einkaufen und verringert Essensreste. Ein Speiseplan mit Rezepten für die kommende Woche hilft dabei, nur die Zutaten zu kaufen, die Sie wirklich für die Gerichte brauchen. Überlegen Sie, wie viel Sie von welchem Produkt benötigen und wie lange das Eingekaufte haltbar ist.
Ideal ist es, wenn sich Zutaten zwischen den einzelnen Gerichten auf Ihrem Speiseplan überschneiden, denn so lassen sich auch größere Mengen an Lebensmitteln prima verwerten: Kaufen Sie zum Beispiel frische Champignons und kreieren daraus eine leckere Pilzpfanne, eine cremige Pastasauce und gefüllte Champignons aus dem Backofen - Abwechslung garantiert!
2. Kreatives Reste-Verwerten
Freunde der spontanen Küche können ihrer Kreativität beim Resteverwerten freien Lauf lassen. Zusammen mit Freunden oder der Familie kann das Kochen zu einem richtigen Event werden.
Für jedes Lebensmittel und jede Gelegenheit gibt es passende Rezepte: Gemüsereste landen in einer bunten Gemüse-Pfanne, aus Brot, Tomaten und Rucola wird ein leckerer Brot-Salat und Obst-Reste lassen sich prima zu einem Smoothie oder Obst-Salat verarbeiten. Aus harten Brötchen können Sie Paniermehl zubereiten. Fleisch- und Fisch-Reste bekommen in Nudel-, Gemüse- oder Reis-Pfannen, abgeschmeckt mit Salz, Pfeffer und frischen Kräutern, eine zweite Chance.
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3. Friere Essensreste ein
Sie haben zu viel Bolognese gekocht oder schaffen es einfach nicht, das ganze Brot zu verzehren? Kein Problem, denn hier hilft portionsweises Einfrieren! Besonders gut funktioniert das zum Beispiel bei Suppen, Saucen oder Eintöpfen. Aber auch Brot und Brötchen, bestimmte Obst- und Gemüsesorten (z.B. Beeren, Möhren, Paprika, Pilze) und sogar rohes Fleisch und Fisch lassen sich bei Temperaturen von bis zu minus 17 Grad bis zu ein Jahr lang haltbar machen. Perfekt für Tage, an denen Sie einfach keine Zeit und Lust haben, frisch und lecker zu kochen!
Achtung, diese Lebensmittel eignen sich nicht zum Einfrieren: Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt sollten Sie eher nicht einfrieren. Auch Schnittkäse behält nicht seine gewohnte Konsistenz und wird bröckelig. Frieren Sie den Käse lieber im ganzen Stück ein.
4. Überprüfe die Haltbarkeit
Das aufgedruckte Datum auf Lebensmitteln wird häufig falsch verstanden. Denn in der Regel handelt es sich dabei um ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Viele Produkte sind auch nach Ablauf der Frist noch genießbar. Bevor Nahrungsmittel künftig in den Mülleimer wandern, sollten Sie überprüfen, ob Sie sie noch verwenden können. Dafür gibt es mehrere Indikatoren: Solange Farbe, Konsistenz, Geruch und schließlich der Geschmack unverändert sind, können Sie das Produkt in der Regel noch problemlos verwerten.
Vorsicht ist bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie rohem Fisch, Geflügel oder Hackfleisch geboten: Nachdem das Verbrauchsdatum überschritten ist, sollten Sie die Produkte nicht mehr verzehren.
5. Bestellen Sie in Maßen
Eine WWF-Studie ergab, dass pro Sekunde 313 kg genießbare Nahrungsmittel im Müll landen. Das liegt auch daran, dass wir unseren Hunger häufig überschätzen - auch beim Restaurantbesuch. Buffets führen meist dazu, dass viele Lebensmittel in der Tonne landen, besser ist es, à la carte zu bestellen. Frage bei kleinem Hunger nach kleineren Portionsgrößen. Und wenn doch mal etwas überbleibt, lassen Sie sich die Reste einpacken. So können Sie sich auch noch am nächsten Tag auf eine leckere Mahlzeit freuen.
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6. Beachte Packungsgrößen
Beim Einkaufen lassen wir uns häufig von vermeintlichen Angeboten locken. Doch Familien-Packungen und Rabatt-Aktionen nach dem 3-für-2-Prinzip schaden der Umwelt, wenn wir später die Hälfte des Inhalts entsorgen. Greifen Sie deshalb lieber zu kleineren Packungen, die Ihren Bedarf auch wirklich abdecken.
7. Nutze Küchenabfälle für Haushalt, Garten und Kosmetik
Viele Essensreste sind eigentlich zu gut für die Tonne: Sie kommen etwa beim Putzen, der Gartenarbeit oder bei kosmetischen Ritualen zum Einsatz. Haben Sie gewusst, dass Bananen- oder Rhabarberblätter als Dünger im Garten verwendet werden können? Aus Zitronenschalen können Sie einen duftenden Zitrusreiniger zaubern.
Während Walnuss-Schalen als Kaminanzünder dienen, hilft Nudelwasser beim Spülen. Kartoffelschalen reinigen dank der enthaltenen Stärke Leder, Glas und Edelstahl. Benutzte Beutel von schwarzem Tee oder Kamillentee sind natürliche Helfer gegen vielerlei Hautirritationen.
8. Die richtige Aufbewahrung
Nicht alle Lebensmittel mögen es gleichermaßen kalt oder warm. Werden sie falsch gelagert, verderben sie schneller. Reste vom Mittag- oder Abendessen verpacken Sie am besten in luftdichten Vorratsdosen und tun sie in den Kühlschrank. Gekochte Nudeln sind so etwa noch 3 bis 4 Tage haltbar.
Achten Sie darauf, dass leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch dauerhaft gekühlt werden: Beim Einkauf empfiehlt sich eine Kühltasche. Fast alle Gemüsesorten sind kühlschrankverträglich. Schwieriger ist es beim Obst: Laut einer Faustregel sollte heimisches Obst kühl lagern, während exotisches (z.B. Mango, Banane oder Zitrone) nicht in den Kühlschrank gehört.
Nicht im Kühlschrank lagern sollten außerdem Speiseöl, Auberginen, Avocados, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisse. Damit Brot und Brötchen nicht austrocknen, sollten Sie sie am besten ungeschnitten in einem geschlossenen Brotkasten aufbewahren. Kartoffeln und Zwiebeln brauchen einen trockenen, dunklen Ort.
Fazit: Resteverwertung ist kinderleicht
Essensreste verwerten macht Spaß und ist angesichts der hohen Verschwendung in Deutschland dringend notwendig. Ob eine leckere Pilz-Pfanne, Nudeln mit angebratenen Gemüseresten oder ein Smoothie aus überschüssigem Obst - bei der Resteverwertung sind kaum Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was schmeckt und Abfall vermeidet.
Und wer weiß: Vielleicht entdecken Sie beim Experimentieren in der Küche ja sogar neue Leibspeisen! Wenn Sie Ihre Gerichte lieber nach Rezept zubereiten, finden Sie im Internet zahlreiche Anregungen, wie Sie Lebensmittel vor dem Abfalleimer retten können.
Über die Autorin
Fit Reisen Redaktion
Die Fit Reisen Redaktion vereint Expert:innen aus den Bereichen Gesundheit, Wellness und Reisen. Mit Leidenschaft für ganzheitliches Wohlbefinden und fundiertem Fachwissen recherchieren und schreiben wir über aktuelle Trends, inspirierende Reiseziele und wirkungsvolle Gesundheitsprogramme weltweit.
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