Mineralquellen

Als „Mineralquelle“ bezeichnet man eine Quelle, die sogenanntes „natürliches Mineralwasser“ birgt. Dieses Wasser tritt in einer Tiefe von mehreren tausend Metern aus und verfügt über eine signifikante Menge an gelösten Mineralstoffen, denen eine heilende Wirkung zugeschrieben werden kann. Aufgrund dieses positiven Gesundheitseffektes können Mineralquellen auch in die Kategorie der „Heilquellen einsortiert werden. Anders als ihre Schwestern, die Thermalquellen, müssen Mineralquellen jedoch nicht zwingend warmes Wasser führen, um als Heilquellen zu gelten. Der wesentliche Faktor ist der Mineralstoffgehalt.

Im Gesundheitsbereich werden kalte Mineralwässer vorrangig im Rahmen einer Trinkkur genutzt. Hierbei wird das Heilwasser entweder in einen Trinkbrunnen geleitet oder in Flaschen abgefüllt und dann den Patienten über mehrere Tage oder Wochen zum Trinken verordnet.

Erfahren Sie in den nächsten Abschnitten, wie Mineralquellen entstehen, welche heilenden Eigenschaften ihre jeweiligen Bestandteile haben, wo die bekanntesten Mineralquellen zu finden sind und wie Sie Ihre Reise zu einer Mineralquelle buchen.

Die Entstehung von Mineralquellen

Mineralquelle

Fangen wir mit der Entstehungsgeschichte der Mineralquellen an. Häufig stellt sich nämlich die Frage, woher natürliches Mineralwasser überhaupt kommt.

Die Antwort findet sich im Wasserkreislauf der Erde. Es ist so, dass Regenwasser ganz normal in die Erde eintritt, dann mehrere Gesteinsarten durchsickert und sich schließlich in tieferen Erdschichten mit Mineralien anreichert.

Befindet sich eine Spalte im Gestein, so bahnt sich das Wasser wieder seinen Weg nach oben und kann von uns in bspw. Trinkbrunnen aufgefangen werden. Dort kann es dann im Zuge einer Trinkkur seine heilende Wirkung entfalten.

Witzig ist, dass nach vielen Mineralquellen gar nicht bewusst gesucht wurden. So verdanken wir es vielerorts Probebohrungen nach Erdöl, dass eine bestimmte Quelle überhaupt entdeckt wurde.

Die heilenden Eigenschaften von Mineralquellen

Um die Heilkraft von Mineralquellen zu verstehen, müssen ihre einzelnen Bestandteile, die Mineralien, betrachtet werden.

Ähnlich wie wir Menschen ist jede Heilquelle sehr unterschiedlich und somit auch nur mit Bedacht auszuwählen. Die Häufigkeit in ihr vorkommender chemischer Elemente zeigt an, ob ein Wasser bei einem bestimmten Gesundheitsleiden nützlich sein kann oder nicht.

Im Folgenden möchten wir Ihnen also die gängigsten Elemente aus Mineralquellen mitsamt ihrem positiven Einfluss auf den Organismus vorstellen.

Bitte bedenken Sie, dass diese Spuren- oder Mengenelemente nicht immer in derart ungebundener Form vorliegen. Häufig gehen diese auch in Zusammenschluss mit anderen Elementen wie Sauerstoff oder Chlor und sind dann in einer chemischen Verbindung vorhanden.

Die gängigsten Mineralien und ihre heilenden Eigenschaften

  • Schwefel: Der Mineralstoff Schwefel oder auch seine ionisierte Form Sulfat wird vor allem zur Verdauungsförderung eingesetzt. Schwefel hilft bei Verstopfungen, regt Leber, Galle sowie Bauchspeicheldrüse an und beugt der Entstehung bestimmter Harnsteine vor. Ebenso wird Schwefel ein positiver Effekt bei Rheuma und Gelenkerkrankungen nachgesagt.
  • Magnesium: Trinkkuren mit magnesiumhaltigen Mineralwässern werden gemeinhin bei Problemen mit Knochen oder Muskelerkrankungen verschrieben. Aber auch bei Stress, Müdigkeit und/oder Migräne kann Magnesium hilfreich sein.
  • Calcium: Ähnlich wie Magnesium sorgt Calcium für stabile Knochen und Zähne. Darüber hinaus wirkt es Osteoporose entgegen.
  • Natrium: Dem Natrium wird eine heilende Wirkung bei Rheuma und Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis nachgesagt. Ebenso reguliert es den Wasserhaushalt und ist daher zur Behandlung bei Kopfschmerzen sowie erhöhter sportlicher Aktivität geeignet.
  • Fluor: Das chemische Element Fluor kennen Sie sicherlich vom Zahnarzt. Und das zu Recht: Es schützt vor Karies und sorgt für starke Zähne.
  • Kalium: Das Mengenelement Kalium wird bei der Behandlung von Muskelbeschwerden eingesetzt. Außerdem wird bei Bluthochdruck eine ausreichende Zufuhr von Kalium empfohlen. Das Schlaganfallrisiko der Patienten sinkt nachweislich.
  • Eisen: Das Element Eisen ist bekannt für seine Heilkraft bei Stress, Migräne und Müdigkeit. Aber auch zur Behandlung von Allergien sowie bei urologischen und gynäkologischen Erkrankungen wird es gerne eingesetzt.
  • Radon: Bei Rückenschmerzen, Rheuma oder Gelenkerkrankungen kann eine Kur mit richtig dosiertem Radon eine gute Wahl sein.
  • Jod: Das natürlich vorkommende Spurenelement Jod wird vor allem in Zusammenhang mit der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen genannt. Aber auch bei Allergien und Atemwegsbeschwerden kann es Linderung schaffen.
  • Mangan: Bei Diabetes ist Mangan der Geheimtipp. Weiterhin wird mit Osteoporose ein Manganmangel in Verbindung gebracht.
  • Bor: Die Heilkraft von Bor ist noch nicht so gut erforscht. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Bor an der körpereigenen Produktion von Östrogen, Testosteron und Vitamin D beteiligt ist. Seine Medikation liegt somit primär bei Osteoporose sowie gynäkologischen bzw. urologischen Beschwerden.
  • Silicium: Als Heilmittel bei Indikationen der Haut wie Neurodermitis, Psoriasis oder Anti-Aging wird Silicium gefeiert. Auch bei spröden Haaren oder Nägeln kann es eingesetzt werden.
  • Kohlenstoff: Achten Sie auf kohlenstoff- bzw. kohlensäurehaltige Heilwasser, wenn Sie unter Verdauungsbeschwerden, Harnwegs- und/oder Blasenerkrankungen leiden.
  • Zink: Das Element Zink heilt Muskeln, Haut, Zähne und Haare. Außerdem kann es bei Stress, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche helfen.
  • Lithium: Als das „Supermineral“ für Gehirn und Seele wird Lithium bezeichnet. Folglich kann es u.a. bei Stress, Burnout, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche eingesetzt werden.

Weitere Indikationen der genannten Mineralstoffe entnehmen Sie bitte unserer Tabelle:

Mineralstoffe und ihre Indikationen

Fünf bedeutende Mineralquellen in Europa

Abschließend möchten wir Ihnen noch fünf bedeutende Mineralquellen in Europa präsentieren. Kommen Sie mit auf eine Reise in die Kurhochburgen unseres Kontinents.

Die Donat-Quelle in Rogaska Slatina, Slowenien

Donat-Quelle in Rogaska Slatina, Slowenien

Auch als „guter Geist aus der Flasche“ wird das Heilwasser von Rogaska Slatina in Slowenien bezeichnet. In 0,3 l Wasser aus der hier ansässigen Donat-Quelle sind 300 mg Magnesium enthalten. Diese entspricht in etwa zehn Bananen! Die Quelle entspring in 600 m Tiefe und bringt neben Magnesium auch noch Calcium, Sulfate und Hydrogenkarbonate zu Tage.

Der Sprudel in Karlsbad, Tschechien

Kolonnade in Karlsbad

Der tschechische Kurort Karlsbad zählt insgesamt 79 Heilquellen. Eine der bekanntesten Mineralquellen ist jedoch der „Karlsbader Sprudel“. Dieser befindet sich direkt im Stadtzentrum und schüttet durchschnittlich 2.000 Liter Mineralwasser pro Minute aus. Er erreicht dabei eine Höhe von bis zu zwölf Metern.

Mineralquellen in Bad Kissingen, Deutschland

Kurpark mit Wasser in Bad Kissingen

Auch viele der bayerischen Heilbäder und Kurorte verfügen über beachtliche Mineralquellen und eine erstaunliche Historie im Bereich der Trinkkuren. Besuchen Sie z.B. Bad Kissingen. Hier kann das Heilwasser in einer prächtigen Wandelhalle eingenommen werden. Grundlage sind sieben mineralstoffhaltige Heilquellen, deren Wasser seit 500 Jahren zur Behandlung verschiedener Krankheitsbilder genutzt wird.

Heilwässer in Bad Hévíz, Ungarn

Thermalsee in Bad Hévíz

Bad Hévíz ist einer der berühmtesten Orte für Mineralquellen in Ungarn und blickt ebenso wie die bereits vorgestellten Kurorte auf eine lange Tradition bei der Trinkkur zurück. Mit Salvus, Parádi, Ferenc József, Mira und Hunyadi János gibt es gleich fünf verschiedene Heilwässer, die über mehrere Brunnen in der Hévízer Trinkhalle zu entnehmen sind. Gängige Anwendungsgebiete sind vor allem Lebererkrankungen und Verdauungsstörungen.

Thermalquellen von Montegrotto Terme, Italien

Landschaft von Montegrotto Terme

Das idyllische Montegrotto Terme war bereits bei den Römern durch seine bedeutenden Thermal- und Schwefelquellen bekannt. Hier gibt es insgesamt sechs Quellen, welche in einer Tiefe von bis zu 3.000 Metern entspringen und damit neun Thermalbäder versorgen. Hauptindikationen sind chronische Hautausschläge, Gicht und Syphilis. Die wunderschöne Landschaft und das milde Klima sorgen darüber hinaus für einen hohen Entspannungsgrad.

Einen Urlaub bei einer Mineralquelle buchen

Gefällt Ihnen einer der 5 Orte und möchten Sie nun einen Urlaub bei einer Mineralquelle verbringen, so schwebt Ihnen sicherlich eine Trinkkur oder Thermalkur vor.

Für eine perfekte Orts- und Angebotsauswahl lassen Sie sich am besten eine Empfehlung zur Dauer und Indikations-Behandlung von Ihrem Arzt geben. Auch kann Ihnen sicherlich unsere Indikationsseite helfen. Je nach Reisezeitpunkt können wir Ihnen dann individuelle Angebotsvorschläge machen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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