Asanas
Geschichte: Woher stammen die Asanas?
Der Begriff Asana stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Haltung“ oder „Sitz“. Die Heimat der Yoga Übungen ist Indien, wo sie als eine der ältesten spirituellen Praktiken angesehen werden und eng mit der Entstehung des Hinduismus verbunden sind.
Überlieferungen zufolge gilt der Gott Shiva als erster Yogi, der die Asanas zur spirituellen Entwicklung des Geistes praktizierte und lehrte.
In alten Schriften, wie den Yoga Sutras des Patanjali, werden Asanas als Teil des achtgliedrigen Yoga-Pfads beschrieben, um Körper und Geist für die Meditation vorzubereiten.
Die Praxis der Asanas wurde über Generationen hinweg weitergegeben und hat sich zu einem wesentlichen Bestandteil moderner Yoga-Traditionen entwickelt.
Charakteristiken: Was macht die Asanas aus?
Die Asanas dienen im Yoga dazu, Körper und den Geist auf die anschließende Meditation vorbereiten. Sie verbinden körperliche Haltung und Bewegung mit innerer Achtsamkeit und einem bewussten Atem-Rhythmus. Neben der präzisen Ausführung der Positionen ist die Atmung ein zentrales Element, das zur Stabilisierung, Entspannung und inneren Fokussierung während der Yogapraxis beiträgt.
Welche Unterarten der Asanas gibt es?
Klassische Asanas werden je nach Ausgangsposition unterteilt in stehende, sitzende und liegende Yogahaltungen. Überdies gliedern sich die Übungen auf in jene des Vorbeugens, des Rückbeugens und die Umkehrhaltungen. Die Rückbeugen und Umkehrhaltungen umfassen die Drehungen und die Balancehaltungen.
Neben den 84 überlieferten traditionellen Yoga-Übungen gibt es inzwischen eine Vielzahl von modernen Interpretationen.
Funktionsweise: Wie funktioniert ein Asana?
Jede einzelne Yogahaltung soll bewusst und achtsam begonnen, ausgeführt und aufgelöst werden. Jedes Asana besteht daher aus drei Schritten:
1. Hineingehen in die Position
2. Halten der Position
3. bewusstes Auflösen der Haltung
Dann erst folgt das nächste Asana. Essenziell sind ein bewusster Atem, die Stabilität der Haltung und das persönliche Wohlbefinden.
Übungen: Was sind die wichtigsten Asanas?
In der Yogapraxis gibt es eine Vielzahl wichtiger Asanas, die in unterschiedlichen Phasen einer Einheit praktiziert werden:
Zu Beginn einer Yoga-Einheit wird häufig die Kindhaltung (Balasana) eingenommen. Dabei kniet man auf dem Boden und beugt sich mit dem Kopf so weit nach vorne, dass die Stirn die Yogamatte berührt. Die Arme können ausgestreckt oder neben dem Körper angelegt werden. Die Übung dient der Entspannung und soll den Körper aufwärmen.
Eine der bekanntesten Yoga-Übungen ist die Kobra. Dabei liegt man auf dem Bauch und stemmt den Oberkörper gleichförmig und in einer fließenden Bewegung mit den Händen von der Matte ab. Das Becken bleibt am Boden. Die Schultern werden nach unten gedrückt, der Brustkorb angehoben. Der Kopf blickt nach oben. Diese Übung stärkt die Rückenmuskulatur und mobilisiert die Wirbelsäule.
Am Ende jeder Yoga-Einheit wird das Shavasana durchgeführt. Dabei liegt man auf dem Rücken, legt beide Arme an den Körper und atmet tief, gleichförmig und entspannt. Shavasana fördert tiefe Entspannung und Regeneration.
Indikationen: Wie wirken Asanas?
Eine Studie zu Achtsamkeitsyoga bei Stress und Burnout, durchgeführt vom HonorHealth Scottsdale Shea Medical Center (USA), konnte belegen, dass regelmäßige Yoga Asanas den Blutdruck senken, den Kreislauf stabilisieren und Stress erfolgreich vorbeugen können.
Yoga-Asanas können zudem dabei helfen, die Wirbelsäule zu mobilisieren und Fehlhaltungen vorzubeugen. So zeigt eine weitere Studie der Boston University (Massachusetts) zeigte die positiven Auswirkungen von Yoga auf Patienten mit Rückenschmerzen.
Kontraindikationen: Welche Nebenwirkungen haben Asanas?
Asanas gelten im Allgemeinen als gut verträglich, jedoch gibt es Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Bei akuten Verletzungen, Bandscheibenvorfällen, schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder frischen Operationen sollte vor der Yogapraxis ärztlicher Rat eingeholt werden.
Unsachgemäße Ausführung der Stellungen oder Überdehnung können zu Muskelzerrungen, Gelenkbelastungen oder Kreislaufproblemen führen. Schwangere sollten bestimmte Asanas meiden oder nur unter Anleitung einer fachkundigen Lehrperson praktizieren.
Bei Unsicherheiten empfiehlt es sich, Yoga unter professioneller Anleitung zu erlernen, um Überlastungen zu vermeiden und eine korrekte Ausführung der Stellungen sicherzustellen.
Fazit
Das Wichtigste zu den Asanas im Überblick
- 1. Asanas sind die unterschiedlichen Körperhaltungen in der Yogapraxis.
- 2. Stabilität, Fokus auf den Atem und das Wohlfühlen sind die Grundlagen für jede Asana.
- 3. Überliefert sind 84 klassische Asanas, mittlerweile existieren jedoch zahlreiche weitere Varianten.
- 4. Asanas sollten idealerweise unter fachkundiger Anleitung erlernt und praktiziert werden, um ihre Wirkung optimal zu entfalten.
FAQ – Weitere Fragen zu den Asanas
Im dynamischen Yoga dauern Asanas nur wenige Atemzüge lang. Im Yin Yoga hält man dagegen eine Stellung bis zu fünf Minuten und länger.
Balasana zum Aufwärmen am Beginn und Shavasana am Schluss zum Entspannen von Körper und Geist sollten bei keiner Yoga-Einheit fehlen.
Überliefert sind 84 Asanas.
Bei Rückenschmerzen werden besonders die Haltung des Kindes, die Katze-Kuh-Pose und der Herabschauende Hund empfohlen.