Was so süß klingt, ist ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Ja, hier wurde (teilweise wird es das sogar noch) Platt geschnackt, Heidjer-Platt. Die Lüneburger Heide erstreckt sich über ein weites Gebiet. Dabei gliedert sie sich in Ost-, Süd-, Hohe - und Nordheide. Woran denken Sie, wenn Sie an die Lüneburger Heide denken? Das violette Heidekraut, Wachholderbüsche, Heidschnucken, die Nähe zur Stadt Lüneburg? Alles richtige und bedeutende Punkte, aber die Landschaft im Nordosten Niedersachsen hat weitaus mehr zu bieten.
Mehr als Heidekraut
Die Landschaft ist grundsätzlich eher flach, aber in der Nähe von Wilsede liegt der Wilseder Berg, der eine Erhöhung von 169 Metern ist. Unter anderem an diesem vorbei führt der Heidschnuckenweg. Der 2012 als Qualitätsweg ausgezeichnete Wanderweg erstreckt sich über 223 Kilometer und führt Wanderlustige durch die unterschiedlichen Heidelandschaften von Neu-Wulmstorf bis nach Celle. Entlang der Strecke gelangen Sie nicht nur durch die allseits bekannten Heidewege, mit ihren Wachholderbüschen, den filigranen Birken, den feinen Sandwegen und den zur Blütezeit violett blühenden Heideblüten, sondern auch zu mystischen Wäldern. Der 7500 ha große Lüßwald ist eines der größten zusammengehörenden Waldgebiete und besticht durch seine dicht beieinanderstehenden Bäume. Im September lassen sich hier hervorragend Pilze sammeln. Damit Sie niemals die falschen Pilze in den Korb legen, sollten Sie auf eine Führung nicht verzichten.
Auch typisch sind die Moorlandschaften. Gewässer sieht man in der Lüneburger Heide zwar nicht häufig, aber hier und da stößt man doch auf einen kleinen Fluss oder Bach. Besonders die Örtze eignet sich hervorragend für kleine Kanutouren. Umgeben von idyllischen Dörfern wie Müden (Örtze) wird der Kanu Ausflug zu einem echten Erlebnis.
Lebendige Städte
Von Müden ist es gar nicht weit bis nach Celle. Die ehemalige Residenzstadt trumpft mit ihrem prunkvollen Schloss auf, dass ein Schlosstheater beherbergt und das Wahrzeichen der Stadt ist. Im Schlosspark lässt es sich entspannt zurücklehnen und das Treiben genießen. Auch sonst ist Celle ein schöner Anblick, denn die Altstadt ist nahezu komplett erhalten. Hier reiht sich Fachwerkhaus an Fachwerkhaus und lädt zum Bummel durch die Stadt ein.
Als weiteres, sicherlich größtes kulturelles Highlight der Region gilt dann schließlich Lüneburg selbst. Die unweit von Hamburg gelegene Salz- und Hansestadt hat unglaublich viele Backsteinbauten vorzuweisen, die noch aus dem Mittelalter stammen. Das Rathaus ist sehr eindrucksvoll und kann besichtigt werden. Auch fernab der Sehenswürdigkeiten hat Lüneburg viel zu bieten, denn die Stadt hat die zweitgrößte Kneipendichte Europas. Vor allem durch die vielen Studenten in der Stadt vereint Lüneburg ein gelungener Mix aus Jung und Alt.