Der Begriff Rasa stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Geschmack“ oder „Essenz“. Rasa kann aber auch mit „Freude“ und „Stimmung“ übersetzt werden.
Der Geschmackssinn spielt im Rahmen einer ayurvedischen Lebensführung, Kur oder Therapie eine große Rolle. Laut der traditionellen Lehre schöpft der Mensch Freude und Lebensqualität aus dem Geschmack der Nahrung, was seine Lebensqualität deutlich verbessert.
Im Ayurveda ist der Geschmackssinn zum einen dafür zuständig, die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu unterscheiden und gezielt einzusetzen. Je nach Dosha ist es essenziell, auf die richtigen Nahrungsmittel mit bestimmten Geschmacksrichtungen zu setzen.
Zum anderen trägt Rasa auch dazu bei, dass die Nahrung als Quelle der Lebensfreude und als Essenz eines guten Lebens empfunden werden kann. Das Essen und das Trinken haben im Ayurveda nicht nur den Zweck der Nahrungsaufnahme, sondern dienen auch dazu, Geist und Seele zu stärken, die Spiritualität zu nähren und ein möglichst gutes, zufriedenes und glückliches Leben zu führen.
Die bewusste Wahl und der achtsame Genuss von Speisen sind daher eine der zentralen Säulen eines ganzheitlichen, erfüllten Lebens im ayurvedischen Verständnis.
Es gibt sechs Geschmacksrichtungen (Rasas), die sich jeweils aus einer Kombination von zwei der fünf universellen Elemente zusammensetzen:
Jede Rasa wirkt unterschiedlich auf die Doshas und wird im Ayurveda gezielt eingesetzt, um das Gleichgewicht im Körper zu fördern und gesundheitliche Prozesse zu unterstützen.
Die sechs Rasas lassen sich bestimmten Lebensmitteln zuordnen, die je nach Dosha-Balance gezielt in der Ernährung eingesetzt werden. Die meisten Nahrungsmittel haben einen dominierenden Geschmack, der spontan erkannt und wahrgenommen wird. Einige Lebensmittel können jedoch auch Mischformen aufweisen.
Die sechs Rasas lauten süß, sauer, scharf, salzig, bitter und zusammenziehend/adstringierend.
Ja, ayurvedische Mahlzeiten enthalten idealerweise alle sechs Rasas, um eine ausgewogene Wirkung zu erzielen.