Kasaya
Herkunft: Woher stammt der Begriff „Kasaya“?
Wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt bedeutet Kasaya „gefiltert“. Daraus lässt sich auch der Herstellungsprozess der meisten Arzneien ableiten, die so bezeichnet werden. Sie werden als Kräuterauszüge und Essenzen verschiedener Heilpflanzen hergestellt.
Die traditionelle indische Heilkunst des Ayurveda betrachtet von jeher Körper, Geist und Seele als Einheit, als einen Mikrokosmos, der in einem Makrokosmos (dem Universum) lebt. Demgemäß sollen die Arzneien, die dem Körper bei Krankheit zugeführt werden, diesem so ähnlich wie möglich sein.
Rolle im Ayurveda: Welche Bedeutung trägt Kasaya im Ayurveda?
Medizin zum Einnehmen hat im Ayurveda eine lange Tradition. Pulver und Auszüge kennt diese Heilkunst schon lange.
Das Wissen, dass jeder Mensch und alles im Kosmos aus den fünf Elementen Erde, Wasser, Luft, Feuer und Äther besteht, überträgt sich auch auf die Zusammensetzung der Arzneimittel. Ist ein Kapha-Typ erkrankt, dann werden andere Arzneien verabreicht als bei Pitta- oder Vata-Patienten. So gesehen können Kasaya als Vorläufer der modernen personalisierten Medizin betrachtet werden.
Gewonnen werden sie durch das Einweichen von Heilpflanzen in Wasser, auch Mazeration genannt, und anschließender Filtration. Im Ayurveda werden Medikamente auf drei verschiedene Weisen dem menschlichen Körper zugeführt: mittels Einlauf, nasal oder oral. Kasaya werden meistens oral eingenommen in flüssiger Form als Tropfen oder Tee getrunken oder der Nahrung beigemischt.
Ernährung: Welche Lebensmittel stehen mit Kasaya in Verbindung?
Viele ayurvedische Heilmittel sind auch als Gewürze und Kräuter in traditionellen indischen Gerichten vertreten – beispielsweise Ingwer, Knoblauch, Kurkuma oder Kreuzkümmel.
Eine der sechs Geschmacksrichtungen trägt ebenfalls die Bezeichnung „Kasaya“. Lebensmitteln mit diesem herben, „zusammenziehenden“ Geschmack wird eine adstringierende und blutreinigende Wirkung nachgesagt. Dazu zählen unreife, noch grüne Bananen, grüne Bohnen, schwarzer Tee, roher Rhabarber sowie Kichererbsen und grüner Salat.
Anwendungsbereiche: Wo und wie werden Kasaya eingesetzt?
Kasaya werden im Ayurveda vielseitig eingesetzt und sind fester Bestandteil traditioneller Anwendungen sowie von Panchakarma-Kuren. Sie dienen der Verdauungsförderung, Blutreinigung, Entgiftung und Stärkung des Immunsystems. Häufig kommen sie bei Hauterkrankungen, Stoffwechselstörungen oder zur Regeneration nach Krankheiten zum Einsatz.
Die Auswahl und Zusammensetzung eines Kasaya richtet sich nach dem individuellen Dosha-Zustand:
- Bei Kapha-Störungen werden wärmende und anregende Kräuter eingesetzt.
- Bei Pitta-Störungen verwendet man kühlende, beruhigende Pflanzenextrakte.
- Bei Vata-Störungen werden nährende, leicht wärmende Kräutermischungen genutzt.
Kasaya werden überwiegend als Tee, Tropfen oder mit Nahrung eingenommen, um ihre Wirkung direkt über den Verdauungstrakt zu entfalten und den Heilungsprozess auf körperlicher und geistiger Ebene zu unterstützen.
Fazit
Das Wichtigste zu Kasaya im Überblick
- 1. Unter Kasaya versteht man ayurvedische Arzneimittel auf pflanzlicher Basis.
- 2. Eine weitere Verwendung des Begriffs bezieht sich auf eine der sechs Geschmacksrichtungen (Rasa).
- 3. Kasaya werden meist durch Mazeration gewonnen und in flüssiger Form als Tee oder Tropfen verabreicht.
- 4. Die Zubereitung erfolgt individuell nach Dosha-Konstitution, um gezielt die Gesundheit und das Gleichgewicht zu fördern.
FAQ – Weitere Fragen zu Kasaya
Sie werden individuell an die Dosha-Konstitution des Patienten angepasst und sind Teil personalisierter ayurvedischer Anwendungen.
Kasaya gelten als blutreinigend, verdauungsfördernd und unterstützen die Entgiftung im Rahmen ayurvedischer Anwendungen.