Wellness Städte-Report 2025

Wenn im Winter die Tage kürzer werden und der Alltag schwerer wiegt, steigt bei vielen Städterinnen und Städtern das Bedürfnis, bewusster auf sich zu achten und kleine Inseln der Erholung in den Wochenablauf einzubauen. Wellness wird längst nicht mehr nur als gelegentlicher Luxus verstanden, sondern als fester Bestandteil moderner Selbstfürsorge. Kurze Auszeiten helfen, Stress abzubauen, Erschöpfung vorzubeugen und Körper wie Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ob ein wohltuendes Spa-Wochenende, ein spontaner Thermenbesuch oder ein Aufenthalt im Wellnesshotel, solche Momente schaffen Abstand zu Bildschirmzeit, Zeitdruck und Dauererreichbarkeit und geben Raum für Regeneration.

Doch wie ist das Bedürfnis nach Wellbeing in den Städten Deutschlands tatsächlich ausgeprägt? Und in welchen Städten wird am häufigsten nach Wellness gesucht? Um diese Fragen zu beantworten, hat der Wellnessreise-Veranstalter Fit Reisen das Suchverhalten in den 200 größten deutschen Städten analysiert. Ausgewertet wurden rund 370 Begriffe für jede Stadt rund um Wellness - von Massage über Thermenbesuch bis zum klassischen Spa-Hotel - und ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl gesetzt. Das Ergebnis offenbart deutliche regionale Unterschiede, überraschende Spitzenreiter und lässt erkennen, dass Einkommen sowie die Nähe zu beliebten Wellnessregionen entscheidende Faktoren für das Suchinteresse sind.

• Die meisten Wellness-Suchanfragen pro Kopf kommen aus Baden-Württemberg: Spitzenreiter sind Leonberg, Sindelfingen und Friedrichshafen.
• Am wenigsten gesucht wird in Berlin, Bremen und Essen - drei Großstädte, deren urbane Bevölkerung erstaunlich selten nach Wellnessangeboten sucht.
• Im Süden wird fast fünfzig Prozent häufiger nach Wellness gesucht als im Norden. Im Westen liegt das Interesse gut fünfzig Prozent über dem Osten.
• Köln und Oberhausen sind die beliebtesten Städte für Wellness.
• Die beliebtesten Naturregionen der erholungssuchenden StädterInnen sind Schwarzwald, Allgäu und Harz.
• Wellnessanfragen sind stark regional geprägt: StädterInnen suchen vor allem Angebote in der Nähe.
• Der Wellnesstag ist die beliebteste Aufenthaltsdauer; Paare stellen die größte Zielgruppe.
• Thermen werden häufiger gesucht als Wellnesshotels, Day Spas oder Saunalandschaften.

Die Auswertung macht deutlich, dass das Interesse an Wellness in Deutschland besonders stark im Süden und Westen ausgeprägt ist. Leonberg, Sindelfingen und Friedrichshafen verzeichnen das höchste Interesse an Wellbeing. Sie liegen in wohlhabenden Regionen und verfügen über eine ausgeprägte Wellnessinfrastruktur, die von Thermen bis zu naturnahen Ausflugszielen reicht. Der Schwarzwald, das Allgäu und der Bodensee sind von diesen Städten aus schnell erreichbar, was sich im Suchverhalten deutlich widerspiegelt.

Am anderen Ende der Skala stehen Essen, Bremen, Berlin und Hamburg. Trotz großer Bevölkerungszahlen fallen die Suchvolumina pro Kopf vergleichsweise niedrig aus.

In der regionalen Betrachtung zeigt sich ein eindeutiger Trend. Der Süden liegt etwa 47 Prozent vor dem Norden, der Westen übertrifft den Osten um rund 51 Prozent. Außerdem fällt auf, dass kleinere Städte oftmals stärker nach Wellness suchen als große Ballungsräume.

Die bundesweiten Unterschiede lassen erahnen: Neben Einkommensunterschieden spielt vermutlich auch die regional verfügbare Infrastruktur eine wesentliche Rolle.

Bei den Städten führt Köln als beliebteste urbane Wellness-Destination. Direkt dahinter folgt Oberhausen, das sich mit modernen Spa-Landschaften und guter Anbindung überraschend stark positioniert, während Berlin den dritten Platz unter den meistgesuchten Städten einnimmt. Auch hier zeigt sich ein ausgeprägter Näheeffekt: Köln wird hauptsächlich von Köln selbst, Pulheim und Hürth gesucht, Oberhausen von Mülheim an der Ruhr und Dinslaken, und Berlin vor allem von Berlin, Potsdam und Brandenburg an der Havel. Städterinnen und Städter bevorzugen somit sehr deutlich hyperregionale Angebote.

Unter den Naturregionen liegen Schwarzwald, Allgäu und Harz vorne. Sie überzeugen durch eine hohe Dichte an Wellnesshotels, ausgeprägte thermale Traditionen und naturnahe Entspannungsräume. Das Suchverhalten folgt dabei klar geografischen Mustern: Menschen aus Offenburg, Rastatt und Lörrach interessieren sich besonders für Wellness im Schwarzwald, während das Allgäu vor allem für Neu-Ulm, Schwäbisch Gmünd und Friedrichshafen eine wichtige Rolle spielt. Der Harz wiederum wird bevorzugt von Braunschweig, Hannover und Wolfenbüttel nachgefragt.

Die meisten Suchanfragen beziehen sich auf kurze Aufenthalte: Der Wellnesstag liegt deutlich an der Spitze und zeigt, dass spontane Kurzentspannung besonders beliebt ist. Danach folgen zwei bis fünf Tage in absteigender Reihenfolge. Auffällig ist die hohe Nachfrage nach eintägigen Auszeiten in Emden, während Leonberg beim mehrtägigen Wellnessurlaub vorne liegt.

Die gemeinsame Auszeit mit dem Herzensmenschen steht bei Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern klar im Vordergrund. Am häufigsten wird ‚Wellness für Paare‘ gesucht, gefolgt von Anfragen zu ‚Wellness mit Kindern‘ und ‚Wellness mit Hund‘. Erst danach gewinnen Begriffe wie ‚Wellness für Freundinnen‘ oder allgemein ‚Wellness zu zweit‘ an Bedeutung.

Besonders häufig werden Thermen gesucht, erst dahinter folgen Wellnesshotels und Day Spas. Der Wunsch nach unmittelbarer Entspannung in kurzer Entfernung passt zu den regionalen Mustern. Gleichzeitig zeigt sich, dass bergige Regionen einen deutlichen Vorsprung haben: Das Suchvolumen für Wellness in den Bergen ist rund 18 Prozent höher als für Wellness am Meer.

Für den Wellness Städte-Report 2025 wurden die durchschnittlichen monatlichen Google-Suchanfragen zu rund 370 wellnessbezogenen Begriffen für die 200 größten Städte Deutschlands analysiert. Insgesamt flossen über 74.000 Datensätze in die Untersuchung ein. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde das Suchvolumen durch die Einwohnerzahl geteilt. Frankfurt am Main wurde aufgrund potenzieller Verzerrungen durch den dort ansässigen größten Internetknoten Europas nicht einzeln ausgewiesen, da dieser durch VPN-Routing, Provider-Strukturen oder technische Fallbacks das Suchvolumen verfälschen könnte. Die Datenerhebung fand zwischen dem 11. und 17. November 2025 statt.