Römisches Dampfbad
Geschichte: Woher stammt das römische Dampfbad?
Wie der Name verrät, ist das römische Dampfbad, damals Caldarium (heißer Raum) genannt und heute auch als römische Sauna bezeichnet, ein Vermächtnis der antiken Thermenkultur Roms. Bereits im 1. Jahrhundert v. Chr. entstanden großflächige Thermenanlagen wie die Agrippa-Thermen, gefolgt von monumentalen Anlagen wie den Caracalla- und Diokletian-Thermen.
Eine römische Sauna ist vergleichsweise kühl gegenüber der finnischen Sauna. Maximal 50 Grad Celsius herrschen darin bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent. In römischer Zeit wurden die Thermen mit einem ausgeklügelten unterirdischen Wärme- und Wasserleitsystem versorgt. Die Räume waren meist mit Naturstein, Mosaiken und Sitzbänken ausgestattet und wurden mit Kräuterdämpfen oder ätherischen Ölen aromatisiert.
Unterschiede zu anderen Arten
Was unterscheidet ein römisches Dampfbad von vergleichbaren Anwendungen?
Funktionsweise: Wie funktioniert ein römisches Dampfbad?
Ein Thermenbesuch im Römer Bad startet mit einer Körperreinigung. Anschließend geht es in das mäßig warme Tepidarium mit Temperaturen um die 37 bis 40 Grad Celsius. Erst dann folgt der Saunagang im Caldarium mit Temperaturen um die 40 bis 50 Grad Celsius. Dort sollte man maximal 30 Minuten zubringen, gefolgt von einer Ruhephase von 20 bis 30 Minuten. Anschließend wird entweder kalt geduscht oder in ein Kaltwasserbecken eingetaucht.
Der Kontrast zwischen heiß und kalt regt die Durchblutung an, stärkt das Immunsystem und fördert die Regeneration. In modernen Spa-Anlagen wird das Caldarium häufig mit Aromatherapie und Lichtanwendungen kombiniert, um die Entspannung zusätzlich zu fördern.
Etikette: Wie verhält man sich in einem römischen Dampfbad?
Man betritt das Bad unbekleidet. Ruhe ist erwünscht. Ein Badetuch unter dem Körper kann zur Hygiene beitragen, wenn es moderne Einrichtungen betrifft.
Indikationen: Wie wirkt ein römisches Dampfbad, und für wen ist es geeignet?
Diverse wissenschaftliche Studien, wie die unter der Leitung von Jari A. Laukkanen, die 2018 in der Zeitschrift „Mayo Clinic Proceedings“ publiziert wurde, attestieren dem Sauna- oder Dampfbadbesuch positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Neben den positiven Effekten auf das Herz-Kreislauf-System unterstützt ein römisches Dampfbad die Hautpflege durch das Öffnen der Poren und die Durchfeuchtung der Haut. Zudem wird der Stoffwechsel angeregt. Die sanfte Wärme wirkt sich entspannend auf Körper und Geist aus. Zusätzlich unterstützt die hohe Luftfeuchtigkeit und der aufsteigende Dampf die Schleimlösung bei leichten Atemwegserkrankungen, fördert die Hautdurchblutung und entspannt Muskulatur und Geist.
Kontraindikationen: Welche Nebenwirkungen hat ein römisches Dampfbad?
Das römische Dampfbad wird in der Regel gut vertragen. Dennoch empfiehlt es sich, vor der Nutzung ärztlichen Rat einzuholen – insbesondere bei gesundheitlichen Einschränkungen. Personen mit Fieber, akuten Infekten, instabilem Bluthochdruck, Herzschwäche oder Epilepsie sollten auf den Besuch verzichten. Auch Schwangeren wird geraten, vorab Rücksprache mit ihrem Arzt zu halten.
Fazit
Das Wichtigste zum römischen Dampfbad im Überblick
- 1. Ein römisches Dampfbad war fixer Bestandteil antiker Thermen.
- 2. Die römische Sauna ist besser verträglich als die finnische Sauna.
- 3. Regelmäßige Besuche im Dampfbad unterstützen den Körper und das Herz-Kreislauf-System.
- 4. Die Kombination aus Wärme, Feuchtigkeit und Aromatherapie wirkt entspannend und wohltuend.
- 5. Das römische Dampfbad ist nicht nur Teil der Antike, sondern auch fester Bestandteil moderner Wellnesskultur – von der Hautpflege über die Unterstützung der Atemwege bis hin zur mentalen Entspannung.
- 6. Der erzeugte Dampf sorgt für eine besonders sanfte und schonende Schwitzerfahrung.
FAQ - Weitere Fragen zum römischen Dampfbad
Bekannt sind die Caracalla-Thermen in Rom und die Thermenanlage im englischen Bath.
Am besten erhalten sind die römischen Thermen in Weißenburg und die Barbara- und Kaiserthermen in Trier.
Bei beginnender Erkältung oder verstopften Atemwegen kann die hohe Luftfeuchtigkeit lindernd wirken. Bei Fieber oder akuten Entzündungen ist jedoch Vorsicht geboten, ggfs. sollte von einem Besuch abgesehen werden.
Ein römisches Dampfbad erreicht Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius bei nahezu 100 % Luftfeuchtigkeit.
Ein römisches Dampfbad, historisch als Caldarium bekannt, ist ein feuchtwarmes Schwitzbad aus der römischen Antike mit milder Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit.
Je nach ärztlicher Empfehlung kann es ein- bis zweimal pro Woche stattfinden. Bei Kuraufenthalten sind 10 bis 15 Anwendungen üblich.
Das Tepidarium ist ein lauwarmer Raum zur Vorbereitung auf das Schwitzen, während das Caldarium ein deutlich heißerer Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit ist, der zum eigentlichen Schwitzbad dient.
Quellen
- https://www.wellnessurlaub.com/lexikon/roemisches-dampfbad/
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0025619618302751
- https://www.wellness.info/lexikon/caldarium
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hypokaustum
- https://www.planet-wissen.de/geschichte/roemer/roemische-badekultur-100.html
- https://www.mayoclinicproceedings.org/article/S0025-6196(18)30275-1/fulltext
- https://www.aquamarien.de/roemisches-dampfbad.php
- https://www.wellnesskultur.ch/post/entspannen-nach-roemischer-art-das-caldarium