Römisch-Irisches Bad
Geschichte: Woher stammt das Römisch-Irische Bad?
Die römische Badekultur wurde bei der Eroberung Britanniens im ersten Jahrhundert nach Christus mit in das Land gebracht. Zahlreiche archäologische Ausgrabungen von Thermen-Anlagen (beispielsweise in Bath) legen Zeugnis davon ab. Zwar wurde Irland aus ökonomischen und strategischen Gründen nie von den Römern erobert. Aber die irische Badekultur war in Britannien durchaus bekannt, und das Vermischen einheimischer Bräuche mit jenen der Eroberer war keine Seltenheit. Wiederentdeckt wurde die wohltuende Kombination dieser Badetradition im 19. Jahrhundert, als Körperkultur und die Antike praktisch zeitgleich in Mode kamen. In dieser Zeit wurden erste Römisch-Irische Bäder in Kurorten wie Bad Ems und Baden-Baden errichtet, um Kurgästen eine sanfte, aber intensive Form des Schwitzens zu ermöglichen.
Charakteristiken: Was macht ein Römisch-Irisches Bad aus?
Beim Römisch-Irischen Bad wird der Körper schrittweise an verschiedene Wärmestufen gewöhnt, statt dauerhaft bei gleicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu schwitzen. Danach folgt eine langsame Abkühlung, die den Kreislauf sanft stimuliert.
Charakteristisch ist der Wechsel zwischen trockener und feuchter Wärme in mehreren Stationen, wodurch die Durchblutung angeregt, die Muskulatur gelockert und eine besonders hautschonende Reinigung ermöglicht wird. Diese Abfolge wirkt insgesamt wohltuend und fördert die Entspannung.
Ablauf: Wie funktioniert ein Römisch-Irisches Bad?
Eine Anwendung beginnt im Warmluftraum bei angenehmen 37 bis maximal 40 Grad Celsius. Anschließend wechselt man in das Laconium, wo bei trockener Hitze bei etwa 60 Grad Celsius geschwitzt wird. Danach folgt das Caldarium, in dem bei fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit bei 40 bis 50 Grad Celsius weiter geschwitzt wird. Die Abkühlung erfolgt in der letzten Station, dem Frigidarium, wo kalte Luft herrscht und Kaltwasserduschen und Tauchbecken zur Verfügung stehen. Auch dieses Wellnessritual sollte mit einer Ruhephase in einem Ruheraum abschließen.
Insgesamt dauert das Römisch-Irische Bad etwa 1,5-2 Stunden. Manche Anlagen bieten zusätzlich Aromadampfbäder oder Kneipp-Anwendungen zur weiteren Anregung von Kreislauf und Stoffwechsel während des Rituals an und runden so den Badeablauf ab. Solche Anwendungen wirken zusätzlich wohltuend auf Körper und Geist und machen den Badeablauf zu einem ganzheitlichen Erlebnis.
Etikette: Wie verhält man sich in einem Römisch-Irischen Bad?
Ein Römisch-Irisches Bad wird in der Regel textilfrei besucht. In einigen Anlagen kann das Tragen von Badebekleidung oder eines Saunatuchs erlaubt sein. Ruhe ist erwünscht. Vor dem Eintritt wird eine gründliche Dusche empfohlen, um die Haut zu reinigen und die Wirkung des Bades zu optimieren. Zwischen den Stationen wird ebenfalls empfohlen, kurz zu duschen, um den Körper auf die nächste Wärmephase vorzubereiten. Nach dem Badeablauf sollte erneut geduscht werden, um Schweiß und Rückstände zu entfernen, bevor man in den Ruhebereich wechselt. Smartphones und lautes Sprechen sind nicht gestattet, um eine entspannte Atmosphäre für alle Gäste zu schaffen.
Indikationen: Wie wirkt ein Römisch-Irisches Bad?
Der Wechsel von Wärme und Kälte regt die Durchblutung an. Zudem wird der Stoffwechsel angeregt, wodurch der Körper Stoffwechselendprodukte und Schlacken effizienter ausscheiden kann. Das Immunsystem wird gestärkt, Muskelverspannungen und Muskelschmerzen werden gelindert.
Der Dampf wirkt wohltuend auf die Atemwege und die Haut. Letztere wird entgiftet und gereinigt. Während des Badens öffnen sich die Hautporen, wodurch die Haut anschließend aufnahmefähiger für pflegende Öle oder Lotionen wird.
Die unterschiedlichen Temperaturreize wirken insgesamt wohltuend und fördern die Erholung. Entspannung und Stressabbau sind angenehme Nebeneffekte, wodurch das Bad als wohltuende Auszeit vom Alltag dient.
Eine Studie unter der Leitung von Tanjaniina Laukkanen (Universität Ostfinnland), die 2018 in der Fachzeitschrift „BMC Medicine“ veröffentlicht wurde, zeigte, dass bereits 30 Minuten in einem Dampfbad reichen, um kardiovaskuläre Risikofaktoren zu minimieren. Auch das vegetative Nervensystem kann durch regelmäßige Anwendungen positiv beeinflusst werden, wodurch sich Schlafqualität und allgemeines Wohlbefinden verbessern können.
Kontraindikationen: Welche Nebenwirkungen hat ein Römisch-Irisches Bad?
Bei Herz-Kreislauf-Problemen und Atemwegserkrankungen sollte lieber darauf verzichtet werden. Zudem sollten Schwangere vor dem Besuch Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Bei akuten Infektionen oder Fieber sollte ein Besuch vermieden werden.
Fazit
Das Wichtigste zum Römisch-Irischen Bad im Überblick
- 1. Ein Römisch-Irisches Bad vereint die Badetradition beider Kulturen.
- 2. Das Römisch-Irische Bad ist meist besser verträglich als Sauna oder Dampfbad.
- 3. Ein Römisch-Irisches Bad lindert Muskelverspannungen und fördert die Durchblutung.
- 4. Durch den Wechsel aus warmen und kalten Phasen wird der Kreislauf sanft trainiert und die Haut auf natürliche Weise gereinigt.
- 5. Das Römisch-Irische Bad ersetzt keinen Sport, eignet sich jedoch ideal zur Regeneration nach körperlicher Aktivität.
- 6. Ein strukturierter Badeablauf sorgt dabei für eine optimale gesundheitliche Wirkung.
FAQ – Weitere Fragen zum Römisch-Irischen Bad
Es heißt Römisch-Irisches Bad, weil es die Badetradition der Römer mit der Dampfbadkultur Irlands verbindet. So entsteht ein Ritual, das trockene und feuchte Wärme in mehreren Stationen kombiniert.
Ein Römisch-Irisches Bad kombiniert trockene und feuchte Wärme in mehreren Stationen mit wechselnden Temperaturen. Ein Römisches Dampfbad hingegen bietet ausschließlich feuchte Wärme in einem Raum, meist bei konstanter Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit.
Ein Besuch im Römisch-Irischen Bad dauert in der Regel zwischen 1,5 und 2 Stunden inklusive Ruhephase.
Man sollte Handtücher, Badeschuhe und ausreichend Wasser zum Trinken mitbringen.
Ein Besuch einmal pro Woche kann zur Entspannung und Gesundheitsförderung empfohlen werden.
Ja, eine kurze Dusche zwischen den Stationen wird empfohlen, um Schweiß abzuspülen und den Körper auf die nächste Temperaturphase vorzubereiten. Das unterstützt die Hygiene, erfrischt und steigert die Wirkung des Römisch-Irischen Bads.
Quellen
- https://www.wellnessverband.de/wellness-freunde/lexikon/r/roemisch_iririsches_bad.php
- https://www.spektrum.de/news/warum-verschmaehten-die-roemer-irland/1308050
- https://www.belvita.it/wellness-lexikon/roemisch-irisches-bad
- https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-018-1198-0
- https://www.bad-ems.info/roemisch-irisches-bad/
- https://www.saunaworlds.de/magazin/roemisch-irisches-bad/