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Onsen Bad

Das Wort Onsen bedeutet auf Deutsch so viel wie „heiße Quelle“. Unter einem Onsen-Bad versteht man folglich ein traditionelles japanisches Thermalbad, dessen Wasser in der Regel aus natürlichen Quellen stammt und geothermisch erhitzt wurde. Seit Jahrhunderten sind Onsen fester Bestandteil der japanischen Badekultur und werden sowohl zur Entspannung als auch zu therapeutischen Zwecken genutzt.
Geschichte·Charakteristiken·Unterarten·Funktionsweise·Indikationen & Wirkung·Kontraindikationen & Nebenwirkungen·Fazit·FAQ·Quellen

Geschichte und Tradition: Woher stammt das Onsen-Bad?

Die Nutzung heißer Quellen zum Baden hat in Japan eine lange Tradition. Seinen Ursprung findet das Onsen-Bad in der Tradition des gemeinschaftlichen Badens im 7. Jahrhundert. Zu dieser Zeit breitete sich der Buddhismus in Japan aus, in dem das Wasser als Zeichen der Reinigung eine wichtige Rolle bei religiösen Zeremonien und Ritualen einnimmt.

Mit dem Bau buddhistischer Tempel wurden auch die ersten Formen japanischer Bäder errichtet. Im 13. Jahrhundert entstand in Nara zusammen mit dem Tempel Tōdai-ji eine große, beheizbare Wanne, die ursprünglich zur rituellen Reinigung religiöser Statuen diente. Gleichzeitig wurde im Tempel Hokki-ji in Ikaruga eine Art Kräutersauna errichtet, die vor allem zur Behandlung kranker Menschen genutzt wurde. Mit der Zeit öffneten sich diese frühen Badeeinrichtungen auch für die allgemeine Bevölkerung und legten den Grundstein für die japanische Badekultur. Noch vor 200 Jahren besuchte jeder Japaner durchschnittlich 25 Mal im Monat – also nahezu täglich – ein öffentliches Badehaus.

Da ganz Japan in vulkanisch aktivem Gebiet liegt, finden sich Onsen nahezu überall in Japan. Orte mit vielen bekannten Heilquellen entwickelten sich zu Kurorten, die oft den Zusatz "-Onsen" im Namen tragen, wie beispielsweise Kusatsu-Onsen in der Präfektur Gunma oder Arima Onsen in Kōbe.

Traditionell waren Onsen-Bäder nicht nur Orte der Entspannung, sondern ein sozialer Treffpunkt, an dem Dorfgemeinschaften zusammenkamen, um zu baden und sich auszutauschen. Hier badete das ganze Dorf gemeinsam und unbekleidet, ohne Geschlechtertrennung. Erst mit der „Verwestlichung“ während der Meiji-Restauration im 19. Jahrhundert setzte sich eine Trennung von Männern und Frauen durch. Heute gibt es nur noch wenige Onsen, in denen gemeinsames Baden ohne Kleidung erlaubt ist.

Mit dem Ausstatten private Wohnungen mit vollständigen Bädern wird der Gang ins Badehaus zunehmend ersetzbar. Auch die Versorgung mit heißem Wasser ist heute selbstverständlich. Dennoch halten viele Japaner an der Tradition fest und schätzen die besondere Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl in einem Onsen-Bad – einige besuchen es auch heute noch täglich.

Charakteristiken: Was macht ein Onsen-Bad aus?

Ein Onsen-Bad zeichnet sich durch sein mineralhaltiges, geothermisch erhitztes Wasser aus, das aus natürlichen heißen Quellen stammt. Laut der japanischen Onsen-Gesetzgebung muss das Wasser eine Temperatur von mindestens 25 °C aufweisen, die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 41 °C. Zudem müssen die Bäder bestimmte Mineralien wie Schwefel, Eisen oder Radon enthalten, um als Onsen anerkannt zu werden. Diese Mineralstoffe sind für die therapeutische Wirkung des Wassers entscheidend.

Traditionell sind Onsen-Bäder im Freien als sogenanntes Rotenburo angelegt und befinden sich meist in ländlichen Regionen Japans. Heutige Onsen verfügen meist sowohl über ein Innen- als auch ein Außenbecken. Die Innenbäder reichen von intimen, schwach beleuchteten Räumen bis hin zu weitläufigen Badehallen mit mehreren Becken. In den Außenbädern können die Besucher mitten in der Natur baden, umgeben von üppigem Grün, schroffen Felsen oder sogar auf einer Klippe mit Meerblick.

Onsen sind oft in rustikalen Holzbauten untergebracht und verfügen über klassische Elemente wie Shoji-Schirme und Steinbäder. Moderne Anlagen bieten ein elegantes, minimalistisches Design mit modernsten Annehmlichkeiten.

Viele Onsen sind an Ryokans (traditionelle japanische Gasthäuser) angeschlossen und bieten neben dem Baden eine ganzheitliche Erholungserfahrung, oft ergänzt durch regionale Kaiseki-Menüs, Massagen oder Teezeremonien. Die Häuser erinnern dabei an Kurbäder und sind oft einladend dekoriert.

Formen: Welche Unterarten von Onsen-Spas gibt es?

  • Schwefel-Onsen: Erkennbar am charakteristischen Geruch und oft milchig-weißem Wasser, welches bei der Behandlung von Hautkrankheiten und Arthritis helfen soll.
  • Eisen-Onsen: Das aufgrund des hohen Eisengehalts rost-rote Wasser soll bei Blutartmut helfen.
  • Natriumchlorid-Onsen: Das Wasser hat einen dem Meerwasser ähnlichen Salzgehalt und soll die Wärmespeicherung fördern und Muskelschmerzen, Schnittwunden und Verbrennungen lindern.
  • Onsen mit Kohlensäure: Das Wasser ist von Natur aus sprudelnd und fühlt sich weich auf der Haut an, was sich positiv auf Hautkrankheiten auswirken soll.
  • Radium-Onsen: Spuren radioaktiver Elemente im Wasser sollen zur Senkung des Blutdrucks und zur Linderung von Gicht oder Kreislaufproblemen beitragen.

Zu unterschieden ist das Onsen-Bad vom Sento, ebenfalls ein japanisches Badehaus. Anders als im Onsen-Bad befindet sich ein Sento in städtischen Wohnvierteln und ist mit normalem Leitungswasser gefüllt.

Ablauf & Regeln: Wie funktioniert ein Onsen-Bad?

Ein Besuch in einem Onsen folgt festen Regeln, die hauptsächlich der Hygiene dienen. Allgemein gilt, wer sich erstmals in einem Onsen aufhält, sollte sich langsam an die Wassertemperatur gewöhnen und mit kurzen Badezeiten beginnen. Zudem sollte ein Onsen nicht direkt nach dem Essen besucht werden.

Beim Betreten des Onsen zieht man zunächst die Schuhe an der Schwelle aus. Danach geht es in den Umkleidebereich, wo die Kleidung abgelegt und in einem dafür vorgesehenen Korb oder Regal verstaut wird. Badebekleidung ist in den meisten Onsen nicht erlaubt, da sie als unhygienisch gilt.

Vor dem Betreten des eigentlichen Bades ist es verpflichtend, sich gründlich zu reinigen: Dafür setzt man sich auf einen kleinen Hocker und duscht sich im Sitzen mit Seife ab. Dabei darf man nicht aufstehen, um andere Gäste nicht mit Wasser zu bespritzen. Nach dem gründlichen Abspülen kann man nun in das heiße Wasser des Onsen-Bades abtauchen. Viele Japaner tragen dabei ein kleines Tuch (Tenugui) auf dem Kopf, welches zudem dafür genutzt werden kann, sich zwischendurch den Schweiß von der Stirn zu tupfen sowie den Intimbereich und Tätowierungen auf dem Weg von der Umkleide zum Bad zu bedecken. Um das Wasser im Onsen nicht zu verschmutzen, gilt die wichtige Verhaltensregel, dass das Tenugui keinesfalls in Kontakt mit dem Wasser kommen darf.

Für den Toilettenbereich gibt es spezielle Badeschlappen, die man vor Betreten anziehen muss. Diese und viele weitere kleine Regeln zeigen, dass Hygiene im Onsen oberste Priorität hat.

Neben der Hygiene wird während des Aufenthalts großer Wert auf Ruhe gelegt. Leise Gespräche sind erlaubt, doch lautes Sprechen ist nicht erwünscht. Männer und Frauen baden in der Regel getrennt, wobei es vereinzelt gemischte Bäder gibt. Tätowierungen sind in vielen traditionellen Onsen nicht gestattet, da sie in Japan mit der Yakuza, der organisierten Kriminalität, assoziiert werden.

In der entspannten Atmosphäre sind gesellschaftliche Hierarchien eingeebnet – Im Onsen schwitzt der kleine Angestellte neben dem Firmenchef, ohne dass Rang oder Status eine Rolle spielen. Dennoch sind es meist Familien, Freunde oder Paare, die gemeinsam ein Onsen besuchen.

Indikationen: Wie wirkt das japanische Onsen-Bad?

Onsen-Bäder zeigen nachweislich eine Vielzahl gesundheitsfördernder Effekte, die ganzheitlich und nachhaltig zu einem größeren Wohlbefinden beitragen.

Die Wärme des mineralhaltigen Wassers kann die Durchblutung fördern, die Muskeln lockern und Gelenkbeschwerden lindern – etwa bei chronischen Muskelverspannungen, Rheuma oder Arthritis. So konnte eine Studie aus dem Jahr 2012 unter Nur Kesiktas et al. nachweisen, dass das Baden in Thermalwasser die Lebensqualität und Flexibilität der Muskeln bei chronischen Rückenschmerzen verbessert.

Zudem regt das Baden und das kalte Abduschen zwischendurch den Kreislauf an, fördert die Durchblutung der Haut und kann damit zur Verzögerung der Hautalterung beitragen. Auch Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Stoffwechselstörungen können durch die mineralischen Bestandteile positiv beeinflusst werden. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt.

Auf psychischer Ebene hilft die entspannende Atmosphäre beim Stressabbau und fördert die innere Ruhe, was wiederum die Schlafqualität verbessern kann – ideal bei Stress und Schlafproblemen. Das zeigt unter anderem eine Studie der Kyushu Universität aus dem Jahr 2023.

Kontraindikationen: Welche Nebenwirkungen hat ein Onsen-Bad?

Ein Onsen-Bad kann trotz seiner zahlreichen positiven Effekte auch Nebenwirkungen haben – insbesondere für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Einschränkungen.

Die hohe Wassertemperatur kann den Kreislauf stark belasten und zu Schwindel oder einem Blutdruckabfall führen. Daher ist bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzschwäche oder Venenthrombosen Vorsicht geboten. Auch bei Krampfadern kann die Wärme ungünstige Auswirkungen haben. Menschen mit Fieber, akuten Infektionen oder Entzündungen sollten ebenfalls auf ein Onsen-Bad verzichten.

Zudem kann das mineralhaltige Wasser bei offenen Wunden oder ansteckenden Hautkrankheiten das Risiko einer Infektionsausbreitung erhöhen und bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen.

Grundsätzlich gilt: Wer unter chronischen Erkrankungen oder akuten Beschwerden leidet, sollte vor dem Besuch eines Onsen-Bads ärztlichen Rat einholen.

Fazit

Das Wichtigste zum Onsen-Bad im Überblick

  • 1. Onsen-Bäder sind traditionelle japanische Thermalbäder mit mineralhaltigem, geothermisch erhitztem Wasser.
  • 2. Die Badekultur reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück und ist tief in der japanischen Tradition verankert.
  • 3. Das Wasser enthält wertvolle Mineralstoffe wie Schwefel, Eisen oder Radon und kann je nach Zusammensetzung unterschiedliche therapeutische Effekte haben.
  • 4. Onsen-Bäder fördern unter anderem die Durchblutung, lockern Muskeln, lindern Gelenkbeschwerden, können das Immunsystem stärken und tragen zum Stressabbau bei.
  • 5. Das Baden folgt festen Regeln, insbesondere in Bezug auf Hygiene.

FAQ - Weitere Fragen zum Onsen-Bad

Wo sind die besten Onsen in Japan?

Die drei berühmtesten Onsen sind das Kusatsu-Onsen in Gunma, das Arima Onsen in Kobe und Gero-Onsen in Gifu. Weitere berühmte Kurorte sind das Beppu-Onsen auf Kyūshū und das Dōgo-Onsen in Matsuyama auf Shikoku.

Welche Kleidung sollte man in einem Onsen tragen?

In den meisten Onsen ist Badebekleidung nicht erlaubt. Gäste erhalten oft einen Yukata (eine leichte Kimono-Variante), den sie in der Anlage oder auf dem Weg zum Bad tragen können. Ein kleines Handtuch kann ebenfalls zur Bedeckung bis zum Bad verwendet werden.

Wie viel kostet der Eintritt in ein Onsen in Japan?

Die Eintrittspreise variieren je nach Onsen und Region, liegen aber meist zwischen 500 und 2.000 Yen (ca. 3–12 Euro).

Was ist der Unterschied zwischen Onsen und Ryokan?

Ein Onsen ist ein Thermalbad mit mineralhaltigem Wasser, während ein Ryokan eine traditionelle japanische Unterkunft ist. Viele Ryokans bieten eigene Onsen-Bäder für ihre Gäste an, aber es gibt auch öffentliche Onsen, die unabhängig von Unterkünften betrieben werden.

Quellen

  • https://www.japandigest.de/kulturerbe/brauch/brauch/sento-onsen-badehaeuser/
  • https://www.japan-experience.com/de/plan-your-trip/japanwissen/travelling-in-japan-a-comprehensive-guide/onsen-in-japan-ein-fuehrer-zu-natuerlichen-heissen-quellen-und-entspannung
  • https://www.japan.travel/de/de/guide/onsen-guide/
  • https://www.wellnessurlaub.com/lexikon/onsen-bad/
  • https://oryoki.de/blog/onsen-baden-auf-die-japanische-art
  • https://smile4travel.de/travel-stories/regeln-japanisches-onsen/
  • https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2405844023068391
  • https://www.fitreisen.de/studien/hydrotherapie/studie-zu-balneotherapie-bei-chronischen-rueckenschmerzen/
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