Heilkreide
Geschichte: Woher stammt Heilkreide?
Geologisch betrachtet handelt es sich bei Heilkreide um eine spezielle Kalksteinart, die vor rund 70 Millionen Jahren entstanden ist. Damals lagerten sich große Mengen von Meeresplankton und Sedimenten am Meeresboden ab und bildeten imposante weiße Gesteinsformationen.
Das bekannteste Vorkommen in Deutschland sind die Kreidefelsen auf der Insel Rügen, deren Rügener Heilkreide auch heute noch für Wellness und Gesundheitsanwendungen genutzt wird und in der Naturkosmetik geschätzt ist. Weltweit sind auch Vorkommen auf der dänischen Insel Møn und in Südengland bekannt, jedoch ist die Rügener Heilkreide aufgrund ihres besonders hohen Reinheitsgrades und ihrer feinen Struktur besonders begehrt.
Unterarten: Welche Unterarten von Heilkreide gibt es?
Die bekannteste Unterart ist die Rügener Heilkreide, die aus den Ablagerungen des früheren Rügener Kreidemeeres gewonnen wird. Schon in der Volksmedizin wurde dieses „weiße Gold“ für seine pflegenden und lindernden Wirkungen eingesetzt.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird Heilkreide von der Insel Rügen systematisch abgebaut, verarbeitet und für Wellnessanwendungen und therapeutische Zwecke genutzt. Neben der klassischen Rügener Heilkreide gibt es medizinisch zertifizierte Heilkreide-Produkte für Therapiepraxen, die eine definierte Korngröße und geprüfte Reinheit aufweisen.
Weitere Varianten:
- Heilkreide aus der Bretagne (Frankreich): mineralstoffreiche Zusammensetzung, regional beliebt für kosmetische Anwendungen.
- Südenglische Heilkreide: ähnliche Struktur wie Rügener Kreide, aber mit leicht anderem Mineralprofil.
- Synthetische Heilkreide: industriell hergestellt, mit definierter Reinheit und Korngröße, bevorzugt im medizinischen Bereich (z. B. in Therapiezentren).
Diese Varianten unterscheiden sich je nach Herkunft in Zusammensetzung und Mineralgehalt, weisen jedoch ähnliche pflegende Eigenschaften auf.
Anwendung: Wie verwendet man Heilkreide?
Heilkreide wird ausschließlich äußerlich angewendet und eignet sich für Wellnessanwendungen. Das feine Pulver wird mit Wasser zu einer cremigen Paste angerührt und kann als Gesichtsmaske, Peeling oder Heilpackung gezielt auf Muskeln und Gelenke aufgetragen werden.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten
- Sitzbäder mit Heilkreide gelten als besonders wohltuend und können den Stoffwechsel und die Durchblutung anregen.
- Heilkreide wird auch als Bestandteil in Naturkosmetik eingesetzt und kann bei Muskelverspannung unterstützend wirken.
- Sie eignet sich für basische Fußbäder zur Entsäuerung sowie für Wickel und Kompressen.
- Ein weiterer Vorteil liegt in ihrer Fähigkeit, Wärme und Kälte gut zu speichern – ideal für warme oder kühlende Anwendungen.
- In Kombination mit Naturprodukten wie Honig, Aloe Vera oder Kamillentee lässt sich die Wirkung zusätzlich verstärken.
- Als reines Naturprodukt, gewonnen aus hochwertigen Rohstoffen, findet sie Anwendung in der Naturkosmetik und in Produkten für empfindliche Haut.
- In Pulverform ist sie besonders ergiebig und vielseitig – von der Spa-Anwendung bis zur Heimpflege.
Indikationen & Zielgruppe: Wie wirkt Heilkreide und für wen ist eine Heilkreideanwendung geeignet?
Heilkreideanwendungen bieten vielfältige gesundheitliche Vorteile – sowohl äußerlich als auch unterstützend im inneren Gleichgewicht. Die in der Heilkreide enthaltenen Mikronährstoffe wie Calcium, Magnesium und Spurenelemente entfalten dabei gezielt ihre Wirkung.
Einsatzbereiche & Beschwerden, bei denen Heilkreide helfen kann:
- Muskelverspannungen
- Gelenkbeschwerden und Rheuma
- Zerrungen, Prellungen und Schwellungen
- Wasseransammlungen (Ödeme)
- Hautprobleme wie Akne, Rosacea, Neurodermitis oder Psoriasis
- Hautunreinheiten und unreines Hautbild
- Neuralgien (Nervenschmerzen)
- Lymphstauungen
- Immunschwäche oder zur Immunaktivierung
- Unterstützung bei der Wundheilung
Wirkung der Heilkreide im Überblick:
Heilkreide wirkt entzündungshemmend, abschwellend, durchblutungsfördernd und kann den Stoffwechsel aktivieren. Sie unterstützt die Hautregeneration und stärkt die natürliche Hautbarriere.
Besonders beliebt ist die Rügener Heilkreide, die in hochwertigen Pflegeprodukten sowie in medizinischen und kosmetischen Anwendungen zum Einsatz kommt, ganz natürlich und ohne chemische Zusätze.
Eine Studie von Dr. A.-M. Beer (2013) bestätigte die gute Hautverträglichkeit und positive Effekte von Heilkreideanwendungen auf entzündliche Prozesse.
Kontraindikationen: Welche Nebenwirkungen hat Heilkreide?
Heilkreide gilt als gut verträglich. In seltenen Fällen können jedoch Hautreizungen oder Unverträglichkeitsreaktionen auftreten, insbesondere bei empfindlicher Haut oder offenen Wunden. Heilkreide ist nicht zur innerlichen Einnahme geeignet, sondern ausschließlich für äußere Anwendungen wie Masken, Packungen oder Bäder vorgesehen.
Fazit
Das Wichtigste zu Heilkreide im Überblick
- 1. Heilkreide ist ein feines, weißes natürliches Produkt mit basischen Eigenschaften.
- 2. Sie wird ausschließlich äußerlich als Maske, Peeling, Packungen oder im Sitzbad angewendet.
- 3. Sie kann bei Hautproblemen, Gelenkbeschwerden und zur Förderung von Durchblutung und Stoffwechsel unterstützen.
- 4. Das bekannteste Vorkommen ist die Rügener Heilkreide von der Insel Rügen.
- 5. Heilkreide wird in der Naturkosmetik geschätzt und kann entzündungshemmend wirken.
- 6. Sie kann den Säure-Basen-Haushalt der Haut regulieren und zur allgemeinen Entgiftung des Körpers beitragen.
- 7. Heilkreide wird als Pulver und Naturprodukt aus reinen Rohstoffen gewonnen, was ihre Reinheit garantiert und sie auch für empfindliche Haut geeignet macht.
FAQ - Weitere Fragen zur Heilkreide
Heilkreide besteht fast ausschließlich aus Calciumcarbonat und ist basisch, während Heilerde verschiedene Mineralstoffe enthält.
Heilkreide kann entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken, die Regeneration der Haut fördern und bei Muskelverspannung und Gelenkbeschwerden unterstützen sowie Hautunreinheiten reduzieren.
Als Maske, Peeling, Packungen oder im Sitzbad. Sie wird mit Wasser angerührt und direkt auf die Haut aufgetragen.
Die Rügener Heilkreide gilt als besonders rein, fein und hochwertig. Sie enthält kaum Quarz oder Verunreinigungen und wird medizinisch sowie kosmetisch eingesetzt. Andere Sorten wie z. B. aus Frankreich oder Südengland haben ein abweichendes Mineralprofil.
100 Gramm kosten im Schnitt etwa zwei Euro, je nach Hersteller und Reinheit.
Je nach Hauttyp und Anwendungsziel sind 1–3 Anwendungen pro Woche üblich. Bei akuten Beschwerden (z. B. Verspannungen) können Heilkreidepackungen auch täglich angewendet werden – jedoch immer mit Rücksicht auf die Haut.
Ja, Heilkreide ist sehr gut verträglich, auch für empfindliche, trockene oder zu Allergien neigende Haut. Dennoch sollte bei bekannten Hauterkrankungen vorab ärztlicher Rat eingeholt werden.
Heilkreide kann die Durchblutung und den Lymphfluss fördern und somit unterstützend bei Cellulite eingesetzt werden.
Quellen
- https://www.heilkreide.de/ruegener-heilkreide/
- https://www.pharmaphant.de/heilerde/original-ruegener-heilkreide-pulver/16150641.html
- https://www.wellnessurlaub.com/lexikon/heilkreide/
- https://www.merasan.de/wp-content/uploads/2021/06/Hautvertraeglichkeitsstudie.pdf
- https://www.basisch.de/heilkreide/
- https://www.ruegener-heilkreide.info/heilkreide-anwendung/
- https://www.klinik-sellin.de/aktuelles/ruegener-heilkreide-ein-wundermittel-aus-der-naturapotheke/