Heilerde
Geschichte: Woher stammt Heilerde?
Die wohltuende und gesundheitsfördernde Wirkung einer Heilerde Anwendung kennen Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin schon seit Jahrtausenden. In Europa waren Behandlungen mit nährstoffreicher Erde im antiken Griechenland und bei den Römern bekannt und geschätzt. Im Mittelalter wurde heilkräftige Tonerde unter den Bezeichnungen „Bolus Armenicus“ oder „Terra sigillata“ gehandelt, wobei es sich dabei um verschiedene Tonerden handelte, nicht direkt um die heute als Heilerde bezeichnete Mischung. Eine Wiederentdeckung erfolgte im 19. Jahrhundert durch den bekannten Naturheilkunde-Pionier Sebastian Kneipp. Als Wegbereiter der modernen Verwendung und Vermarktung von Heilerde gilt Adolf Just, der Gründer der Luvos-Heilerde-Gesellschaft.
Charakteristiken: Was macht Heilerde aus?
Das mineralstoffreiche Pulver besteht aus Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Selen, Zink, Fluor, Kupfer und Silizium in Form von Kieselerde. Hauptbestandteile sind die Tonminerale Kaolinit, Illit und Montmorillonit, ergänzt durch Quarz und Glimmer, die eine hohe Bindungsfähigkeit für Schadstoffe, Flüssigkeiten und Säuren besitzen.
Vor allem Kieselsäure unterstützt die hauteigene Produktion von Kollagen, das der Haut Elastizität verleiht. Eine innerliche Heilerde Anwendung stärkt den Magen-Darm-Trakt und führt dem Körper wertvolle Mineralien und Spurenelemente zu. Heilerde wird als traditionelles Arzneimittel eingestuft und kann zur Linderung verschiedener Beschwerden beitragen. Zusätzlich wird Heilerde in der Naturheilkunde als Arzneimittel genutzt, um die natürliche Magenfunktion zu unterstützen. Viele Anwender bevorzugen dabei die Einnahme von Heilerde in Pulver-Form zur gezielten Unterstützung.
Anwendung: Wie verwendet man Heilerde?
Innerliche Anwendung:
Innerlich wird Heilerde vor allem bei Sodbrennen, Reizdarm und Durchfall eingesetzt, da sie überschüssige Magensäure bindet und beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt wirkt. Hierfür werden ein bis zwei Teelöffel Heilerde-Pulver in einem halben Glas stillem Wasser eingerührt und langsam getrunken, idealerweise vor den Mahlzeiten. Alternativ ist auch die Einnahme in Kapselform möglich, was sich besonders für unterwegs oder für Personen eignet, die den erdigen Geschmack des Pulvers vermeiden möchten. Während der innerlichen Anwendung sollte stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, um Verstopfungen vorzubeugen.
Äußerliche Anwendung:
Äußerlich wird Heilerde als Maske, Peeling oder Umschlag angewendet, um fettige, unreine oder entzündliche Haut zu pflegen. Dazu wird Heilerde-Pulver mit Wasser oder Kräutertee zu einer streichfähigen Paste angerührt (etwa ein Teil Heilerde auf zwei Teile Flüssigkeit) und gleichmäßig auf die Haut aufgetragen. Nach etwa 15 bis 20 Minuten, sobald die Maske getrocknet ist, wird sie mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Umschläge mit Heilerde können zudem bei Muskel- und Gelenkbeschwerden oder entzündeten Hautstellen angewendet werden, um die Haut zu beruhigen und Schwellungen zu reduzieren.
Indikationen & Zielgruppe: Wie und für wen wirkt Heilerde?
Heilerde enthält zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente, die nicht nur die Haut pflegen, sondern auch die Talgproduktion regulieren und Entzündungen abklingen lassen. Bei innerlicher Anwendung versorgt sie den Körper mit wertvollen Mineralien, die zur Stärkung von Blutgefäßen, Knochen und Immunsystem beitragen können. Dabei eignet sich Heilerde für Menschen mit den folgenden Beschwerden bzw. zur Unterstützung der Anliegen:
- Empfindlicher Magen
- Sodbrennen oder Völlegefühl
- Reizdarm oder gelegentlichem Durchfall
- Verdauung natürlich unterstützen
- Säure-Basen-Haushalt regulieren
- Fettige, unreine oder entzündliche Haut
- Sanfte Darmsanierung
- Naturheilkundliche Unterstützung bei Verdauungsbeschwerden und Hautproblemen
Heilerde kann die Verdauung unterstützen und bei einem Reizdarm-Syndrom zur Linderung von Beschwerden beitragen, wie eine Studie unter der Leitung von Marjan Mokhtare, die 2018 in der Zeitschrift „Biomedical Research and Therapy“ veröffentlicht wurde. Auch wenn die Studienlage noch begrenzt ist, wird Heilerde in der Praxis häufig zur unterstützenden Behandlung eingesetzt.
Welche Nebenwirkungen hat Heilerde?
Bei einer äußeren Heilerde Anwendung können Allergien und Unverträglichkeiten auftreten. Innerlich angewandt, kann Verstopfung eine Nebenwirkung sein. Ausreichend zu trinken, wird daher im Rahmen einer Heilerde-Trinkkur empfohlen. Zudem sollte eine Einnahme bei Darmverschluss vermieden werden. Da der feine Heilerde-Staub lungengängig ist, sollte eine Inhalation des Pulvers unbedingt vermieden werden. Bei anhaltenden Nebenwirkungen sollte ein Arzt oder Apotheker aufgesucht werden.
Fazit
Das Wichtigste zu Heilerde im Überblick
- 1. Unter Heilerde versteht man ein reines Naturprodukt, das innerlich oder äußerlich angewendet werden kann.
- 2. Die Einnahme von Heilerde-Pulver kann einer Studie zufolge sogar das Reizdarm-Syndrom lindern.
- 3. Auf die Haut wirkt Heilerde beruhigend und porentief reinigend.
- 4. Die Mineralstoffe und Spurenelemente, die dem Körper im Rahmen einer Heilerde Anwendung zugeführt werden, können auch die Hautelastizität verbessern.
- 5. Innerlich angewendet kann Heilerde überschüssige Magensäure neutralisieren, Schadstoffe, Gallensäuren und Cholesterin binden und die Verdauung unterstützen.
- 6. Als Arzneimittel ist Heilerde in der Apotheke erhältlich und kann Beschwerden wie Sodbrennen, Magenbeschwerden und Durchfall lindern.
FAQ - Weitere Fragen zur Heilerde
Kinder unter zwölf Jahren und Personen mit Leberinsuffizienz sollten lieber darauf verzichten. Auch bei einem Darmverschluss darf Heilerde nicht eingenommen werden.
Heilschlamm und Heilerde enthalten viele Mineralstoffe, die entschlackend und entgiftend auf den Körper wirken. Durch den sanften Peeling-Effekt und die Wärme wird die Blutzirkulation der Haut angeregt und das Hautbild verfeinert.
Besonders bei fettiger oder unreiner Haut kann Heilschlamm entzündungshemmend wirken.
Eine Heilerde Anwendung stärkt Haut, Knochen, den Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem. Sie kann bei Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Akne und entzündlichen Hauterkrankungen sowie als Umschlag bei Gelenkbeschwerden unterstützend eingesetzt werden. Auch bei Magenbeschwerden und Durchfall wird die Einnahme von Heilerde in der Apotheke empfohlen.
Heilerde Anwendungen gelten schon seit der Antike als Mittel für schöne Haut. In Wasser aufgelöst und getrunken, führt Heilerde dem Körper wertvolle Mineralstoffe wie Kieselerde zu, die Haut und Knochen stärkt. Sie kann zudem bei der Bindung von Cholesterin, Gallensäuren und Schadstoffen im Darm helfen und entgiftend wirken.
Es wird empfohlen, Heilerde nicht länger als 21 Tage einzunehmen. Bei wiederkehrenden Beschwerden sollte vor einer erneuten Einnahme ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
Die Wirkung von Heilerde kann je nach Anwendungsgebiet unterschiedlich schnell eintreten: Bei Magenbeschwerden, Sodbrennen oder Völlegefühl kann sie oft innerhalb von Minuten Linderung averschaffen, bei Hautanwendungen oder Verdauungsproblemen sind meist mehrere Tage regelmäßiger Anwendung erforderlich.
Ja, Heilerde wirkt entzündungshemmend, da sie überschüssigen Talg, Bakterien und Schadstoffe bindet, wodurch Entzündungen auf der Haut abklingen können.
Heilerde kann als Pulver in Wasser aufgelöst getrunken, in Kapselform eingenommen oder äußerlich als Maske, Peeling oder Umschlag angewendet werden. In der Apotheke sind verschiedene Darreichungsformen von Heilerde als Arzneimittel erhältlich.
Quellen
- https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/weitere-erkrankungen/mangelerscheinungen/silizium
- https://www.luvos.de/Anwendungsgebiete/natuerlich-gegen-Reizdarm
- https://www.netdoktor.at/medikamente/heilerde/
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/01/31/heilerde-kritisch-betrachtet
- https://www.researchgate.net/publication/328592392_Efficacy_of_adding_LuvosR_Healing_Earth_supplementation_to_mebeverine_in_improving_symptoms_and_quality_of_life_of_patients_with_diarrhea-predominant_irritable_bowel_syndrome_A_randomized_clinical_tri
- https://www.luvos.de/Wissen/was-ist-heilerde
- https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-082017/heilerde-als-medizin/
- https://www.gesundheitswissen.de/naturheilkunde/heilerde/
- https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/heilerde/
- https://www.netdoktor.de/medikamente/heilerde/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Heilerde