Die Feldenkrais Therapie verbindet Bewegung mit Achtsamkeit und fördert das Lernen über den eigenen Körper. Moshé Feldenkrais, ein Physiker mit Judo-Hintergrund, entwickelte sie in den 1940er-Jahren als Antwort auf eigene gesundheitliche Einschränkungen. Nach einer schweren Knieverletzung suchte er nach einer Alternative zur Operation und erforschte stattdessen die Zusammenhänge zwischen Bewegung, Wahrnehmung und Nervensystem.
Im Zentrum stehen sanfte, langsame Bewegungsabläufe, die ungewohnte Impulse geben und das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln neu organisieren. Der Physiker ging davon aus, dass der Mensch seine Haltung und sein Bewegungsverhalten nicht einfach „korrigieren“, sondern nur durch bewusstes Erleben dauerhaft verändern kann. So lassen sich Spannungen lösen, Bewegungen erleichtern und gewohnte Muster durch effizientere Abläufe ersetzen. Wer etwa ständig die Schultern anspannt, lernt durch Feldenkrais, alternative Bewegungswege zu finden, und erlebt im Alltag mehr Leichtigkeit beim Sitzen, Gehen oder Arbeiten.
Feldenkrais betont, dass das Selbstbild – also wie wir uns selbst wahrnehmen – eng mit unseren Bewegungsmustern verknüpft ist. Durch gezielte Veränderungen in der Bewegung kann sich auch das Selbstbild weiterentwickeln.