Die Anwendung pflanzlicher Öle im warmen Badewasser hat eine lange Tradition. Bereits um 500 v. Chr. nutzten die alten Griechen aromatische Kräuter wie Lavendel und Rosmarin zur Entspannung und Körperpflege. Auch die Römer integrierten Duftessenzen in ihre berühmten Thermen. Im Mittelalter – etwa ab dem 12. Jahrhundert – wurde dieses Wissen in der Klostermedizin weiterentwickelt. Die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098–1179) empfahl Bäder mit Lindenblüten oder Rosenblättern zur Linderung verschiedener Beschwerden.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und im Ayurveda, die jeweils mehr als 2000 Jahre alt sind, werden ätherische Öle und pflanzliche Essenzen seit jeher therapeutisch eingesetzt – auch in der Badetherapie. Die Kunst der Destillation pflanzlicher Öle wurde im arabischen Raum etwa im 10. Jahrhundert durch den Gelehrten Avicenna (980–1037) entscheidend weiterentwickelt.
Heute ist das Aromabad ein fester Bestandteil moderner Wellness- und Naturheilpraktiken. Die jahrtausendealten Traditionen fließen in zeitgemäße Anwendungen ein, die Körper, Geist und Seele ganzheitlich ansprechen. Ob im professionellen Spa, in Kurkliniken oder als einfache Heimanwendung – Aromabäder verbinden historisches Wissen mit moderner Forschung und bieten eine natürliche Möglichkeit zur Entspannung und Gesundheitsförderung.