Akasha
Herkunft/religiöser Hintergrund: Woher stammt der Begriff Akasha?
Der Begriff stammt aus dem Hinduismus und bezeichnet dort das „Wesen aller Dinge“. Akasha kann im religiösen Kontext mit der Seele verglichen werden. Die verschiedenen hinduistischen Traditionen weisen Akasha unterschiedliche Bedeutungen zu: Im Nyaya und Vaisheshika ist Akasha eine allumfassende, ewige Materie, die für die Struktur des Universums unverzichtbar ist, sowie auch als Träger des Klanges. Dies überschneidet sich mit der Sichtweise des Jainismus, der Akasha als Raum, in dem die fünf anderen grundlegenden Dravya-Substanzen (Bewegung, Materie, Ruhe, Seelen und Zeit) enthalten sind. Dieser Raum wird dabei in einen materiellen Kosmos (Lokakasha) und einen absolut leeren Raum (Alokakasha). Auch der Buddhismus kennt dieses Wort. Dort wird es synonym für „Raum“ oder „alles Räumliche“ verwendet – sowohl begrenzt (ākāsa‑dhātu)als auch unendlich (azjatākāsa).
Moderne esoterische Strömungen verwenden auch die Begriffe Akasha-Feld und Akasha-Chronik. Unter dem Akasha-Feld verstehen spirituelle Theorien, etwa nach Ervin László, ein Informationsfeld, ein kausales, holographishes System außerhalb von Raum und Zeit. Die Akasha-Chronik meint das „Buch des Lebens“, das kollektive Gedächtnis der Menschheit und der gesamten Welt seit ihrer Entstehung, das alle Erfahrungen und Ereignisse enthält.
Rolle im Ayurveda: Welche Bedeutung trägt das Akasha im Ayurveda?
Das Akasha ist eines der fünf Elemente (Tanmatra), aus denen gemäß den Lehren des Ayurveda der menschliche Körper besteht. Neben Erde (Prithvi), Wasser (Apas), Feuer (Tejas) und Luft (Vayu) umschreibt das Akasha den Raum oder Äther. Es wird als feinstoffliche Materie und daher als nicht sichtbar wahrgenommen.
Vergleichbar ist seine Bedeutung mit jener der Seele. Das Akasha wird im Ayurveda nämlich auch als Bindeglied zwischen Mensch und Gott betrachtet. Außerdem wird es als Träger von Leben gesehen und ist dafür verantwortlich, wie der Mensch Klang wahrnimmt.
Bei der Heilung kommt diesem Element besondere Bedeutung zu, weil es die spirituelle und geistige Seite des Menschen beleuchtet. Steckt jemand in einer Sinn- oder Glaubenskrise, dann kann dies gemäß den ayurvedischen Überzeugungen zu körperlichen und psychischen Belastungen führen.
Praktische Anwendung findet Akasha im Ayurveda und Yoga in Form von Meditationen und Chakren-Behandlungen. Im Yoga gibt es zum Beispiel die Akasha Mudra Meditation, bei der Daumen und Mittelfinger zusammengebracht werden, um innerlich die Raum- bzw. Ätherqualität zu aktivieren.
Einfluss auf den Menschen: Wie beeinflusst Akasha Körper und Geist?
Im Ayurveda wird Gesundheit stets ganzheitlich betrachtet. Der Mensch besteht dort nicht nur aus einem Körper, sondern er ist obendrein ein geistiges und zutiefst spirituelles Wesen, das die Verbindung zum Göttlichen sucht und braucht. Ist das Akasha gestört, oder bekommt es zu wenig Hinwendung und Aufmerksamkeit, dann wirkt sich dieses Missverhältnis auf den gesamten Organismus aus. Auch auf die Gedankenwelt des Menschen kann sich ein Ungleichgewicht im Akasha negativ auswirken – etwa durch kreisende Gedanken, innere Unruhe oder geistige Erschöpfung. Gilt es, im Falle einer Erkrankung hier anzusetzen, dann spricht man von Akasha-Heilung.
Fazit
Das Wichtigste zu Akasha im Überblick
- 1. Unter Akasha versteht man im Ayurveda eines der fünf Elemente, aus denen jeder Mensch besteht.
- 2. Liegt eine Störung des Akasha vor, dann kann dies zu körperlichen und psychischen Symptomen führen. Eine Akasha-Heilung ist dann notwendig, um einen Menschen wieder vollkommen gesunden zu lassen.
- 3. Der Begriff Akasha ist sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus bekannt.
- 4. Im religiösen Kontext könnte man Akasha mit dem christlichen Begriff der Seele vergleichen.
FAQ – Weitere Fragen zu Akasha
Der Begriff bedeutet im Buddhismus „begrenzter und unbegrenzter Raum“. Im Hinduismus ist damit der Äther gemeint – eines der fünf Elemente, aus denen jeder menschliche Körper besteht.
Übersetzt aus dem Sanskrit bedeutet es so viel wie „Äther“, "Raum" oder „Himmel“.
Der Begriff Akasha-Chronik entstammt moderneren esoterischen Schulen (etwa der Theosophie mit Helena Petrovna Blavatsky, 1831-1891 und Chales W. Leadbeater, 1847-1934, sowie der Anthroposophie mit Rudolf Steiner (1861-1925). Diese greifen die Tradition des Weltgedächtnisses auf und sehen in der Akasha-Chronik eine Art „Buch des Lebens“, das die vergangenen Ereignisse seit Entstehung der Menschheit sammelt.