Städte-Ranking: Zehn deutsche Orte für einen entspannten Citytrip

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Auch in diesem Jahr liegen Reisen innerhalb Deutschlands im Trend. Insbesondere die Ostsee oder die Alpen sind beliebte Regionen, um sich vom Alltagsstress zu erholen. Doch auch die bei Touris angesagten Mittel- und Großstädte bieten inmitten des Trubels einige Plätze, an denen es sich zwischen Shopping und Sightseeing relaxen lässt.    

Welche deutschen Citys sich für einen entspannten Urlaubstripp besonders eignen, stellen wir in unserem Städte-Ranking mit Relax-Fokus vor. Dafür wurde zunächst das Google-Suchvolumen, also die Anzahl der durchschnittlichen Online-Suchanfragen pro Monat, von über 700 deutschen Groß- und Mittelstädten in Kombination mit dem Keyword „Städtereise“ abgefragt, um die aktuell zehn beliebtesten Städtereiseziele zu ermitteln. Diese wurden im Anschluss in den drei Kategorien „Grünflächenanteil“, „Sonnenstunden im Jahr 2021“ und „geringste Touristenanzahl (im Vor-Corona-Jahr 2019)” miteinander verglichen und bewertet. Pro Kategorie konnten zehn Punkte geholt werden – 30 Gesamtzähler waren so insgesamt möglich.

Platz Eins: Potsdam, Brandenburg (26 Punkte)

Entspannt, entspannter, Potsdam: Rund 564.000 Touristen kamen 2019 für einen Citytrip in die Landeshauptstadt von Brandenburg. Diese, aufs Jahr gesehen, beschauliche Besucheranzahl sowie der Spitzenwert von rund 64 Prozent Grünfläche sorgen im Städteurlaub-Relax-Ranking für den ersten Platz. Das für seinen Reichtum an Schlössern und Parks bekannte Potsdam eignet sich ideal, um ungestört im Grünen zu flanieren, etwa entlang am Schloss Cecilienhof, am Marmorpalais oder im Park Babelsberg. Viele der großzügigen Anlagen zählen zum UNESCO-Welterbe. Am berühmten Schloss Sanssouci lädt der Winzerberg zum Durchatmen ein – in den Sommermonaten wird dort während der „Baccusstunde“ Wein ausgeschenkt. Entspanntes Shoppen ist beispielsweise im Holländischen Viertel möglich und im Seebad Caputh lässt man den Tag stimmungsvoll am Sandstrand ausklingen. Und sollte sich die Sonne, die hier mit knapp 1.693 Stunden durchschnittlich oft scheint, hinter Wolken verstecken, kommen vor allem Film-Fans auf ihre Kosten: Im Stadtteil Babelsberg befindet sich das gleichnamige Filmstudio, das zudem als größtes Studio seiner Art in Europa gilt.

Platz Zwei: Frankfurt am Main, Hessen (20 Punkte)

Die Mainmetropole Frankfurt, die aufgrund ihrer Wolkenkratzerdichte auch „Mainhattan“ genannt wird, landet auf dem zweiten Platz im entspannten Städte-Vergleich. Dies wird den ein oder anderen überraschen, schließlich ist die boomende Großstadt insbesondere für seine Finanzwelt bekannt und hatte 2019 rund 6,2 Millionen Besucher. Dank einem Grünflächenanteil von 52 Prozent und der dritthöchsten Sonnenscheindauer von 1.841 Stunden gibt es viele Orte, an denen es sich während eines Citytrips entspannen lässt. Ob im Palmengarten, im Ostpark oder im mediterranen Nizza-Park direkt am Main – an jeder Ecke findet sich hier ein Stückchen Natur. Kultur-Liebhaber haben bei den 38 Museen am Museumsufer die Qual der Wahl. Zum Sundowner laden zahlreiche Cafés und Bars mit Skyline-Blick entlang des Mainufers ein.

Platz Drei: Dresden, Sachsen (18 Punkte)

Auf dem dritten Platz landet die sächsische Landeshauptstadt Dresden, die 2019 von rund 2,3 Millionen Touristen besucht wurde. Mit dem zweithöchsten Grünflächenanteil im Ranking von rund 62 Prozent zählt sie nicht umsonst zu einer der grünsten Städte Europas. Dies sorgt für genügend Plätze, an denen man fernab vom Großstadttrubel entspannen kann. Entlang des Neustädter Elbufers findet sich unter anderem der Glockenpavillon, der nicht nur als Fotomotiv dient, sondern auch einen tollen Altstadt-Blick bietet. Für einen chilligen Spaziergang geht es in die blumenreiche Gartenstadt Hellerau, die nach englischem Vorbild erbaut wurde. Liebhaber von edlen Tropfen sollten sich eine Wanderung am sächsischen Weinwanderweg nicht entgehen lassen.

Viermal Platz Vier im Städte-Ranking:
Relaxen in Bremen, München, Nürnberg und Stuttgart

Bremen (17 Punkte)

Bremen landet auf dem vierten Platz im Ranking, insbesondere durch die vergleichsweise geringe Besucheranzahl von 1,2 Millionen Touristen im Jahr 2019. Auch sonst bietet die Hansestadt genügend Platz zum Relaxen. Auf der Weser lädt die Werftinsel, die über eine Fußgängerbrücke erreichbar ist, zu einer Auszeit ein. Doch auch entlang des Flusses sorgen das Kulturprojekt „Die Komplette Palette“, Bootsverleihe oder Badestellen für entspanntes Urlaubs-Feeling. Am weniger bekannten Waller Feldmarksee kann gechillt und gegrillt werden. Im ältesten Stadtviertel Bremens, dem Schnoor-Viertel, beherbergen restaurierte Gebäude aus dem 15. und 16. Jahrhundert individuelle Schmuck- und Kleidergeschäfte wie auch Cafés und Restaurants. Die Böttcherstraße gilt als Touristenattraktion, bietet aber dank einem breiten gastronomischen Angebot und kleiner Boutiquen eine locker-entspannte Atmosphäre.

München, Bayern (17 Punkte)

„Ein Prosit der Gemütlichkeit…“ – kaum passender beschreibt dieser Wiesenhit das Flair der bayerischen Landeshauptstadt. München bietet zudem mit rund 1.993 Sonnenstunden den Spitzenwert in der Kategorie und landet, trotz der zweithöchsten Touristendichte von rund 8,8 Millionen Besuchern in 2019, auf dem vierten Platz. Neben dem bekannten Englischen Garten, der größte Park der Stadt, gibt es eine Vielzahl an weiteren Grünanlagen, die sich für eine Auszeit fernab vom Trubel lohnen: Der Dichtergarten lockt mit uralten Bäumen, einer Höhlengrotte als Gedenkort für den Dichter Heinrich Heine sowie weiteren Statuen von Künstlern und Poeten. Die Denninger Anlage sowie der Bavariapark oder die Maximilianslange an der Isar lohnen sich ebenfalls für einen entspannten Abstecher. Und wer sich ins Umland von München begibt, erreicht nach einer guten halben Stunde Autofahrt den Starnberger See oder den Ammersee.

Nürnberg, Bayern (17 Punkte)

Auch Nürnberg, die zweite bayerische Stadt im Vergleichs-Ranking, landet auf dem vierten Platz für einen entspannten Citytrip. Sie punktet vor allem mit der vergleichsweise niedrigen Anzahl von rund 1,9 Millionen Touristen in 2019 und der vierthöchsten Sonnenscheindauer von rund 1.783 Stunden. Dank verwinkelter Wege ist man etwa im Bürgermeistergarten am Neutor ungestört und auch im Kontumazgarten nahe der Altstadt lässt es sich ohne Lärm relaxen. Ein Besuch im Nürnberger Johannisfriedhof sollte man ebenfalls nicht entgehen lassen, denn er gilt als einer der schönsten Friedhöfe Deutschlands. Aufgrund der dort gepflanzten Rosen wird er auch „Rosenfriedhof“ genannt. Die Insel Schütt auf der Pegnitz versprüht im Sommer dank des Stadtstrandes Urlaubsvibes und auf der Liebesinsel am Rand der Altstadt kann man unter schattigen Bäumen die Seele baumeln lassen.

Stuttgart, Baden-Württemberg (17 Punkte)

Stuttgart schafft es ebenfalls auf den vierten Platz im Städtetrip-Ranking mit Relaxfaktor. Vor allem die 1.952 Sonnenstunden im Jahr, der zweithöchste Wert in dieser Kategorie, und die vergleichsmäßig niedrige Besucheranzahl von rund 2,1 Millionen Touristen im Jahr 2019 sorgen für diese Platzierung. Denn neben dem bekannten Mercedes-Benz-Museum und dem Porsche-Museum bietet die Autostadt auch in Punkto „entspannter Citytrip“ einige Spots zum Erholen vom Großstadt-Gewimmel: Vom Aussichtspunkt Eugensplatz erhält man einen Rundumblick über die Stadt, an den Heslacher Wasserfällen im Stuttgarter Westen ist man fernab vom Alltagstrubel und im weitläufigen Rosensteinpark am Neckar finden sich schattige Plätze zum Entspannen. Internationales Flair bieten der Chinesische Garten oder der Japan-Garten, der insbesondere zur Kirschblütenzeit von April bis Mai sehenswert ist.

Platz Fünf: Berlin (13 Punkte)

Auch die sonst so quirlige Hauptstadt, die 2019 von 13,9 Millionen Touristen besucht wurde, zeigt sich hin und wieder ziemlich entspannt und landet auf dem fünften Platz. Berlin punktet im Ranking insbesondere mit dem hohen Grünflächenanteil von 30 Prozent. Der Berliner Tiergarten, das grüne Herz der Hauptstadt, erstreckt sich vom Brandenburger Tor bis zum Zoologischen Garten und bietet genug Platz, um sich vom Sightseeing zu erholen. Südwestlich lädt der Grunewald zu ausgedehnten Spaziergängen ein und auf dem 36 Meter hohen Grunewaldturm gibt es tolle Ausblicke über die Havel und den Wannsee. In den „Gärten der Welt“, im Osten Berlins, ist eine Weltreise möglich: Allein neun Themengärten, darunter Australien, Libanon oder Südafrika, laden zum relaxten Spaziergang ein. Am Tegeler See, im Norden der Hauptstadt, lässt es sich am Strandbad entspannen, in Ruderbooten die Umgebung erkunden oder an der Greenwich-Promenade entlang flanieren.

Hamburg und Köln schließen die Top Ten im Städtetrip-Relax-Ranking

Hamburg (10 Punkte)

Hamburg zählt zu einer der beliebtesten Reisestädte Deutschlands, darum reicht es im bundesweiten Relax-Vergleich auch „nur“ für Platz sechs. Trotz mageren 1.489,8 Sonnenstunden im Jahr kamen 2019 rund 7,6 Millionen Besucher in die Hansestadt. Obwohl hier der „Entspannungsfaktor“ also nicht die Nase vorn hat, laden trotzdem viele Orte rund um Alster und Elbe zum “ruhige Kugel schieben” ein, darunter der Stadtpark im Osten Hamburgs, die zentralgelegene Parkanlage Planten un Blomen oder der weltweit größte Parkfriedhof Ohlsdorf. Einen besonders schönen Blick auf die Hamburger Skyline fernab von Besuchermassen erhält man von der südlichen Elbseite am Aussichtspunkt vom Alten Elbtunnel. Diesen kann man von den Landungsbrücken am Hafen aus bequem zu Fuß und unterirdisch erreichen. Ein Spaziergang im Blankeneser Treppenviertel oder am Elbstrand Övelgönne ist ebenfalls perfekt für eine entspannte Auszeit. Und wem das noch nicht zum Relaxen reicht, ist in rund einer Autostunde an den Stränden der Nord- oder Ostsee.

Köln, Nordrhein-Westfalen (10 Punkte)

Die Frohnatur Köln, die nicht nur zur Karnevalszeit beliebt ist, schließt gemeinsam mit Hamburg das Städtetrip-Ranking. Mit rund 3,8 Millionen Touristen in 2019 geht es auch in der Rheinmetropole etwas dichtgedrängter zu – den Ausgleich zum Trubel schaffen aber viele Entspannungsplätze: Beispielsweise kommt in der Flora, rund 30 Minuten vom Kölner Dom entfernt, richtiges Urlaubsfeeling auf: 5.000 Pflanzenarten, eine Palmenallee, Springbrunnen und Rosengärten laden hier zum Verweilen ein. Etwas außerhalb bieten die Pollerwiesen einen uneingeschränkten Skyline-Blick, während eine mystische Atmosphäre im Fort Decksteiner Felsengarten herrscht. Im Römer- und  Friedenspark sorgen alte Festungsmauern, verwinkelte Wegen und riesige Bäume für eine ungestörte Auszeit. Entspannen lässt es sich, dank kilometerlanger Sandstrände entlang des Rheins, auch im südlichen Bezirk Rodenkirchen.

Die Gesamtauswertung im Detail

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