Ashwagandha: Die Wirkung der Superpflanze

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Die Pflanze Ashwagandha war lange Zeit nur Ayurveda Fans ein Begriff. Heutzutage wird sie jedoch immer beliebter und findet mehr und mehr Anhänger unter gesundheitsbewussten Menschen wie auch Sportlern. Doch was ist das Geheimnis der exotischen Pflanze aus dem asiatischen Raum? Welche Wirkung hat das Trend-Supplement und wie kann man einen leckeren Drink daraus zubereiten? All das erfährst Du im heutigen Fit Reisen Artikel.

Bedeutung: Was ist Ashwaganhda?

Die Pflanze Ashwagandha gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist auch unter den Namen „Winterkirsche“ oder „Schlafbeere“ bekannt. Auf Sanskrit bedeutet Ashwagandha so viel wie „Geruch des Pferdes“, da die Wurzel an den natürlichen Geruch von Pferden erinnern soll.

Spannend ist vor allem der botanische Name „Withania Somnifera“. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet in etwa „schlafbringend“. Damit gibt uns der botanische Name der Superpflanze schon einen ersten Hinweis auf eines der Einsatzgebiete von Ashwagandha.  

Optisch ähnelt die Ashwagandha Pflanze der in Deutschland bekannteren Physalis (auch Stachelbeere) – mit dem Unterschied, dass Ashwagandha rote Beeren hat. Man kann fast alle Teile der Pflanze für gesundheitliche Zwecke nutzen, unter anderem die Blätter, Blüten, Samen, Beeren oder auch die Rinde und die Wurzel. Das wertvollste an der Schlafbeere sind jedoch nicht die Beeren bzw. Früchte, sondern die Wurzeln und Blätter.

Herkunft: Woher kommt Somnifera Withania, die Schlafbeere?

Ashwagandha wird bereits seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde eingesetzt. Sie ist seit je her eine der wichtigsten Heilpflanzen im Ayurveda und wurde ursprünglich in Indien, Pakistan und Afghanistan angebaut. Mittlerweile findet man sie auch in Spanien, auf den Kanaren, in Teilen von Afrika oder in Griechenland.

­­Aber welche positiven Auswirkungen hat Ashwagandha auf unsere Gesundheit und bei was genau kann die Superpflanze helfen?

Welche Wirkung hat die Pflanze Ashwagandha auf Körper und Geist?

Die Wurzeln und Blätter der Trend-Pflanze enthalten sogenannte Withanolide – sekundäre Pflanzenstoffe, die hauptsächlich in Nachtschattengewächsen gefunden werden. Withanolide sollen gegen Stress, beruhigend und entspannend wirken. Zudem werden den sekundären Pflanzenstoffen entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zugeschrieben sowie eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt und das zentrale Nervensystem.

Aufgrund der aktiven Pflanzenstoffe, die dabei helfen, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen, zählt die Schlafbeere Ashwagandha zu den Adaptogenen. Adaptogene sind Heilpflanzen, die den Körper dabei unterstützen mit körperlichen und psychischen Stresssituationen umzugehen und die die negativen Auswirkungen dieser reduzieren.  

Hauptsächlich wird Ashwagandha also eine ausgleichende Wirkung zugeschrieben, die zum Beispiel bei stressbedingten Schlafstörungen oder Stress im privaten und beruflichen Umfeld eingesetzt werden kann.

Das ist jedoch nicht alles: Ashwagandha kann auf Grund der enthaltenen Antioxidantien und Aminosäuren die Haare stärken und frühzeitiger Hautalterung entgegenwirken. Zudem kann es bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto unterstützend eingenommen werden. Das wurde in einer 8-wöchigen Studie mit dem Wurzelextrakt bestätigt. Aufmerksamkeit erweckte außerdem eine Studie über Ashwagandha, die Hinweise darauf gibt, dass das Supplement unser Gedächtnis und unsere Aufmerksamkeit verbessern kann. Auch für die Liebe ist Ashwagandha hilfreich: Sie gilt als Aphrodisiakum und wird auf diversen Internetseiten als potenzsteigerndes Mittel angepriesen. 

Es sind weitere Studien notwendig, um herauszufinden, ob Ashwagandha auch bei Depressionen eingesetzt werden kann.

Ashwaganhda-Extrakt kann also zusammengefasst:

  • Eine ausgleichende Wirkung haben
  • Bei Stress und Ängsten helfen
  • Einen gesunden Schlaf fördern
  • Immunmodulierend wirken
  • Antioxidativ und entzündungshemmend wirken
  • Als Anti-Aging-Supplement genutzt werden
  • Die Haare stärken
  • Unterstützend bei Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto wirken

Anwendung findet das Pulver der Winterkirsche bei:

  • Schlafstörungen
  • Verdauungsproblemen
  • Geistiger Erschöpfung
  • Unruhe
  • Entzündungen
  • Chronische Erschöpfung
  • Angstzuständen
  • Hashimoto

Weitere Anwendungsgebiete der Schlafbeere werden zur Zeit erforscht.

Die Schlafbeere im Ayurveda: Welchen Nutzen bringt Ashwagandha der Ayurveda-Medizin?

Die Heilpflanze mit ihren vielen gesundheitsförderlichen Eigenschaften ist aus der Welt des Ayurveda nicht mehr wegzudenken. Sie ist im Ayurveda etwa das, was in der Traditionellen Chinesischen Medizin der Ginseng ist. Aber wozu wird sie in der ayurvedischen Medizin eingesetzt? Dazu machen wir einen kleinen Exkurs in das indische „Wissen vom Leben“, dem Ayurveda.

In der Heilkunst des Ayurveda gibt es drei Konstitutionstypen, sogenannte Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Die drei Doshas sind die Lebensenergien, die in uns allen zu verschiedenen Anteilen enthalten sind. Wenn die Doshas ausgeglichen sind, fühlen wir uns vital, sind enthusiastisch und kreativ.

In folgenden Artikeln erfährst Du mehr über die Konstitutionstypen Vata, Pitta und Kapha im Ayurveda.

Ashwagandha wird in der Ayurveda Medizin vor allem bei Vata-Störungen eingesetzt. Bei ausgeglichenem Vata fühlt man sich voller Energie und wach. Ein zu starkes Vata bedeutet hingegen Unruhe. Ist Vata im Ungleichgewicht, kommen dann folglich auch die beiden anderen Doshas aus dem Gleichgewicht. In der Ayurveda-Lehre werden einer Vata-Störung viele Beschwerden zugeschrieben, von Nervenschmerz bis zu Ängsten und Schlaflosigkeit. Hier kommt Ashwagandha zum Einsatz, denn mit Ihrer Wirkung unterstützt die Winterkirsche das Nervensystem und sorgt für Ruhe und Klarheit des Geistes.

Wie kann man die Schlafbeere Ashwagandha im Alltag nutzen?

Ashwagandha kann man nutzen, um Stress im Alltag entgegenwirken. Vor allem hilft die Superpflanze dabei, die negativen Auswirkungen von Stress zu mindern, in dem es ausgleichend wirkt. Vorwiegend bei Menschen, die bereits mit Schlafproblemen zu kämpfen haben, könnte das Pflanzenpulver helfen.

In welcher Form wird Ashwagandha eingenommen?

Ashwaganha gibt es in Pulver- oder Kapselform. Das Nahrungsergänzungsmittel kann zu jeder Tageszeit eingenommen werden, jedoch am besten auf nüchternen Magen oder 2 Stunden nach einer Mahlzeit. Eine Einnahme von 300 bis 600 mg pro Tag ist die Standardempfehlung. Wer es ganz genau nehmen möchte: Pro Kilogramm Körpergewicht sollte man etwa in etwa 8mg Ashwagandha/ Tag einnehmen. Die ersten paar Tage empfiehlt es sich jedoch, mit einer geringeren Dosierung zu starten, verteilt auf mehrere Dosen täglich. Nach vier bis sechs Wochen ist eine Ashwagandha-Pause empfehlenswert.

Wer sollte auf die Einnahme von Ashwagandha verzichten?

Hält man sich an die vorgegebene Menge, die man täglich einnehmen kann, hat Ashwagandha keine unangenehmen Nebenwirkungen. Bestimmte Menschen sollten die Einnahme jedoch vorher mit einem Arzt absprechen.

Dazu gehören

  • Schwangere
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion

FAQ – Häufig gestellte Fragen und ein Überblick zur Superpflanze Ashwagandha

Zum Schluss noch ein Ashwagandha-Rezept: Moon-Milk

Für den leckeren Ashwaganha-Drink brauchst Du:

  • 250 ml Hafermilch
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Muskatnuss
  • 1/2 getrocknete Vanilleschote
  • 1 TL Honig oder ein veganes Süßungsmittel wie Agavendicksaft
  • 1 TL Ashwagandha-Wurzel in Pulverform

Bringe die Hafermilch zum Kochen, füge Deine Gewürze hinzu (hierbei kannst Du gerne ein bisschen experimentieren) und rühre das Mark aus der Vanilleschote unter. Pass auf das nichts anbrennt und gib zum Schluss noch Honig und das Ashwaganha-Pulver in den Topf. Wenn Du die Moon-Milk etwa eine Stunde vor dem Schlafen gehen trinkst, kann sie ihre entspannende Wirkung entfalten und einer ruhigen Nacht steht nichts im Wege!  

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